CDU verliert klar
Hessen-Wahl: Nächste Ohrfeige für Angela Merkel
Die Landtagswahl in Hessen hat die nächste Ohrfeige für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gebracht: Ihre CDU verlor knapp elf Prozentpunkte und kommt auf nur noch rund 27 Prozent. Die SPD, Koalitionspartner in Berlin, rutschte ebenfalls um elf Prozentpunkte ab und erreicht nur noch 19,8 Prozent. Großer Sieger sind die Grünen (plus 8,7 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent) und die AfD (plus neun Prozentpunkte auf 13,1 Prozent), die damit nun erstmals in jedem deutschen Landtag vertreten sein wird.
Auch die FDP (7,5 Prozent) und die Linke (6,3 Prozent) schafften den Einzug in den Landtag, womit in diesem sechs Parteien sitzen werden. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kann Schwarz-Grün mit hauchdünner Mehrheit weiterregieren, möglich sind aber auch andere Konstellationen.
Christdemokraten sehen Schuld vor allem in Berlin
CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier erklärte, das Ergebnis sei trotz der Verluste für seine CDU „ein klarer Auftrag, auch die nächste Regierung anzuführen“. Für die Verluste der Christdemokraten machte er die Streitereien in der großen Koalition in Berlin mitverantwortlich. Das habe „alles überlagert“. Die Grünen hätten profitiert von der Missstimmung in Berlin.
Sozialdemokraten setzen CDU Ultimatum
SPD-Vorsitzende Andrea Nahles setzte gleich nach der hessischen Landtagswahl ein Ultimatum für die große Koalition in Berlin. „Der Zustand der Regierung ist nicht akzeptabel“, sagte sie am Sonntagabend in Berlin. Schwarz-Rot müsse nun einen „verbindlichen Fahrplan“ vereinbaren - an dessen Umsetzung bis zur „Halbzeitbilanz“ der Regierung werde sich entscheiden, ob die SPD in der Koalition noch „richtig aufgehoben“ sei.
Zu den Verlusten der SPD in Hessen habe die Bundespolitik „erheblich“ beigetragen, analysierte Nahles. „Es muss sich in der SPD etwas ändern.“ Diese Partei habe viel Arbeit vor sich. Es müsse wieder klargemacht werden, wofür die Sozialdemokraten stünden.
Grüne feiern „historisches Ergebnis“
Die Grünen-Spitzenkandidaten Priska Hinz und Tarek Al-Wazir feierten ihr „historisches“ Ergebnis bei der Landtagswahl. Vor jubelnden Anhängern sprach Hinz am Sonntag in Wiesbaden von einem „wunderbaren Ergebnis“. Es sei klar, dass die Wahlkampfthemen der Partei bei Verhandlungen über eine neue Regierung die „Richtschnur“ seien. Das Wahlergebnis sei ein Auftrag an die Grünen, bei der Energie- und der Verkehrswende weiterzumachen, sagte Al-Wazir.
Wirtschaftsstarkes Bundesland im Herzen Deutschlands
Das Bundesland ist eines der wirtschaftlichen Zugpferde der Bundesrepublik Deutschland. Hier liegt die Finanzmetropole Frankfurt am Main, in der die Europäische Zentralbank ihren Sitz hat. „Mainhattan“, wie die Stadt wegen ihrer Skyline gern genannt wird, ist mit 735.000 Einwohnern die mit Abstand größte des Landes, sie hat den größten deutschen Flughafen, und sie blickt auf eine lange Tradition als Messestandort und Freie Reichsstadt zurück.
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