Der „Krone“-Bericht über die Fusion von Wels mit Thalheim schlägt hohe Wellen. Der Welser Stadtchef Andreas Rabl und Thalheims Bürgermeister Andreas Stockinger möchten spätestens 2028 die Bürger über die Zusammenlegung entscheiden lassen. Bis dahin wollen sie von vielen Vorteilen überzeugen.
„Von ,bist deppert’ bis ,es ist höchste Zeit’, habe ich alles gehört“, ist Thalheims Bürgermeister Andreas Stockinger (ÖVP) von den vielen Reaktionen überrascht. So wie Andreas Rabl (FPÖ), sein Pendant auf Welser Seite, ist auch er für diese geplante Fusion, die viele Vorteile bringen könnte. Diese sieben Gründe sprechen für die „Hochzeit“ der Nachbargemeinden, die derzeit nur die Traun trennt.
1. Weniger Infrastrukturkosten:
Je mehr Einwohner eine Gemeinde hat, umso geringer sind die Kosten für die Infrastruktur. „Weil das verlegen einer Leitung um ein paar Meter weiter nicht mehr so viel ausmacht“, erklärt Rabl. Die Kosten bei einem Infrastrukturprojekt würden statt derzeit 30 Euro pro Quadratmeter und Einwohner deutlich nach unten gehen.
2. Gute Basis:
„Auf Verwaltungsebene ist die Vertrauensbasis hervorragend“, lobt etwa der Welser Magistratsdirektor Peter Franzmayr die Zusammenarbeit mit Thalheims Amtsleiter Leo Jachs bei den vielen gemeinsamen Projekten. Trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit können auch Rabl und Stockinger sehr gut miteinander.
3. Gemeinderat bleibt:
Im Falle einer Eingemeindung würde zwar die Ortstafel Thalheim bei Wels wegfallen, trotzdem ein Ortsparlament mit Bürgermeister geben. Der Welser Stadtchef wäre - nach deutschem Vorbild - Oberbürgermeister.
4. Mehr Bürgerservice:
Auch das Thalheimer Amtsgebäude würde als Servicestelle bestehen bleiben. Durch den Anstieg an Mitarbeitern könnten Krankenstände oder Urlaube besser abgefedert werden. Dazu wären viele „Spezialisten“ des Welser Magistrats bei heiklen Fragen verfügbar.
5. Traun-Attraktivierung:
Wegen des zum Teil steilen Geländes ist auf Welser Seite die Belebung des nördlichen Traunufers schwierig. In Thalheim ist das Ufer flacher. Das Budget würde in die Attraktivierung des südlichen Ufers fließen.
6. Gemeinsame Müllabfuhr:
In Thalheim holt ein Unternehmen aus Attnang den Müll. Die Beseitigung durch Magistratsmitarbeiter käme wegen der viel kürzeren Anfahrtswegen viel billiger.
7. Platz für Großprojekte:
Wels kann sich dank guter Finanzkraft große Bauvorhaben leisten. Sie scheitern oft am Mangel geeigneter Flächen. Thalheim fehlt das „nötige Kleingeld“, dafür wäre aber der Platz für Großprojekte da.
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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