Die Allroundtalente mancher ehemaliger Politiker müssen geradezu übermenschlich sein. Seit Mai ist das neue Team von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Werken, die SPÖ-Stadträte aus der Ära Michael Häupl dürfen sich über gut bezahlte Versorgungsjobs freuen. Sogar Sandra Frauenberger ist wieder Chefin.
Entgegen der Gesetze der Schwerkraft fallen viele Politiker die Karriereleiter nie wirklich ganz hinunter - egal, wie ungeschickt sie sich darauf bewegen. Trotz hemmungsloser Schuldenpolitik (Renate Brauner), chronischer Führungsschwäche (Sandra Frauenberger) oder politischer Unsichtbarkeit (Andreas Mailath-Pokorny) finden diese Frauen und Männer immer wieder großartige Jobs.
Ex-Finanzstadträtin Renate Brauner
... häufte einen Milliarden-Schuldenberg an und verabschiedete sich, bevor Michael Ludwig kam, in einen für sie geschaffenen Fantasiejob: Bevollmächtigte der Stadt Wien für Daseinsvorsorge und Kommunalwirtschaft. Liebe Leser, Sie wissen nicht, was das sein soll? Keine Sorge, das weiß niemand so recht.
Ex-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny
... war politisch in etwa so sichtbar wie der Indische Glasbarsch, bei dem sogar die Flossen transparent sind. Sein politisches Erbe nach 17 Jahren passt niedergeschrieben in jeden Glückskeks. Nun ist er Rektor der Musik- und Kunst-Privatuniversität der Stadt Wien. Die NEOS orteten einen „Postenschacher“.
Ex-Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger
... stürzte über den Energiekreis beim KH Nord und über viele andere Skandale, und landete nun weich in der Chefposition beim Dachverband der Wiener Sozialeinrichtungen. Die FPÖ schreibt von „Machtmissbrauch“.
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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