Mehr Insolvenzen

2009 täglich 29 Firmen-Pleiten in Österreich

Österreich
21.12.2009 16:13
Pleitegeier über Österreich: Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist heuer um 9,2 Prozent auf 6.893 Fälle oder 29 Pleiten täglich gestiegen. Der Leiter des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV), Hans-Georg Kantner, rechnet für das kommende Jahr mit einem weiteren Zuwachs von 12 Prozent auf den Rekord von 7.500 Pleiten.
Am stärksten von Pleiten betroffen waren heuer die unternehmensbezogenen Dienstleistungen mit über 1.200 Verfahren und Außenstände von über 968 Millionen Euro. Die Bauwirtschaft verzeichnete heuer 1.089 Verfahren und Passiva von 425,3 Millionen Euro. Regional gab es die meisten Pleiten in Wien mit 2.181 Fällen, gefolgt von Niederösterreich mit 1.018, Oberösterreich mit 950 und der Steiermark mit 895 Fällen. Die wenigsten Pleiten gab es im Burgenland mit 195 Insolvenzen.

Dramatischer Anstieg bei Verbindlichkeiten
Dramatisch stiegen die Verbindlichkeiten: Die Passiva legten gegenüber 2008 um 36,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zu. Die Zahl der von einer Pleite betroffenen Dienstnehmer explodierte um 34,0 Prozent auf 28.400 gegenüber 21.000 Beschäftigten im Jahr 2008. Die größte Pleite des laufenden Jahres war der Konkurs der Wiener Unternehmensberatung Marta mit Außenständen von 136,7 Millionen Euro, gefolgt von dem Metallpulverhersteller Non Ferrum mit 100 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Die Insolvenz des Versandhändlers Quelle rangiert mit Passiva von 88 Millionen Euro an dritter Stelle vor der Holzindustrie Theresia Häupl mit 79 Millionen Euro an Verbindlichkeiten.

Düstere Aussichten für 2010
Für 2010 zeichnete Kantner ein düsteres Bild. Im kommenden Jahr mit einem Aufschwung zu rechnen sei verfrüht, da die notwendige Marktbereinigung noch nicht stattgefunden habe. Etwa habe weltweit noch keine Autofabrik geschlossen. Die Unternehmen würden auch die Nachwirkungen der Verschrottungsprämie zu spüren bekommen, außerdem könnte es problematisch werden, wenn die Zinsen wieder auf ein normales Niveau angehoben werden, so Kantner. 

Bei den Privatkonkursen kletterten die Verbindlichkeiten im Jahresvergleich um über acht Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Die meisten der insgesamt 9.076 Privatkonkurse gab es traditionell in Wien mit 3.634 Fällen. Besonders stark betroffen seien Personen mit Migrationshintergrund so Kantner. Für 2010 erwartet der KSV eine weitere Zunahme um sieben bis neun Prozent.

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