Bau in Diskussion

Wird die „Riedenburg“ noch etwas schöner?

Nachrichten
06.09.2018 08:00

So heftig war die Erregung bei einem Bau in der Stadt noch selten: Wo sich einst eine alte Kaserne befand ist nun eine Wohnsiedlung entstanden. Zu hoch, zu grell, zu dicht? Oder: Urban verbaut? Die „Krone“ fragte zehn Tage vor der Eröffnung den Chef der Wohnbau-Gesellschaft: Wird die „Riedenburg“ noch etwas schöner?

Dr. Bernhard Kopf, Direktor der GSWB (halbe-halbe in Stadt- und Land-Besitz) gilt als einer der profundesten Kenner und Top-Fachleute in diesem Bereich.  Nach seiner Tätigkeit beim renommierten Bauträger Myslik wurde er von der Wohnbaugesellschaft angeworben. Er sucht nach Lösungen: Die Stadt benötigt Wohnungen - und der Grünraum soll bleiben.

Die Kaserne bestand schon Jahrhunderte

Um 1730 wurden auf den Grundstücken in der Riedenburg Baracken für die kaiserlichen Truppen errichtet. Dann kam das Bundesheer und um das gesamte Areal wurden Zäune und Mauern errichtet. Dr. Kopf: „Daran sollte man sich auch erinnern: Eine riesige Fläche nahe dem Stadtzentrum, vor dem Tor standen Soldaten mit Gewehren.“

Als der Bund plötzlich viel Geld brauchte

Kasernen in den Städten? Ob in Wien oder in Maxglan und in der Riedenburg: Kasernenverkauf war plötzlich ein Lieblingsthema der   Finanzminister. Eine Firma im Besitz des Bundes sollte dem Meistbietenden den Zuschlag geben. Doch die Stadt Salzburg war vif: Sie beschloss eine Flächenwidmung, wonach auf dem Grundstück vor allem geförderter Mietwohnungsbau notwendig war.

Red Bull wollte hier das neue Hauptquartier

Dkfm. Dietrich Mateschitz pokerte mit und Red Bull schlug vor, in der Riedenburg das neue Hauptquartier zu bauen und dafür in der Kaserne Elsbethen Wohnungen zu errichten. Der Bürgermeister der Stadtrandgemeinde konnte sich damit nicht anfreunden: Die Bevölkerungszahl wäre explodiert und nun ist Red Bull in den Kasernenbauten in Elsbethen.

Es geht um  Architektur, Höhe und  grelle Farben

„Nicht Jedermanns Sache,“ gibt auch Dr. Bernhard Kopf im Gespräch mit der „Krone“ zu.  Legendär wurde ein Kommentar, nachdem sich Planungsstadtrat Johann Padutsch als „überrascht vom Anblick“ gezeigt hatte: „Es ist halt einfach wie ein Ufo vom Himmel gefallen.“ Dr. Kopf verweist auf die von der Stadt geforderte Anzahl von Wohnungen und auf den Wettbewerb, den zwei Architekten aus Salzburg und Graz gewonnen haben: „So ist es eben!“

Jetzt durchgängig für die Bevölkerung

Der GSWB-Chef sieht es entspannt: "Wir haben einen 5000 m2 großen Park, einen neuen Kindergarten, ein Kaffeehaus und es wird mit Sicherheit noch einige  Einrichtungen geben, für die Menschen. Vielleicht eine Kinderärztin, wir verhandeln.

Rasen und Bäume wachsen gut an

Gepflanzt und bewässert und gedüngt: Fertigrasen und Bäume wachsen gut an, die Wand, die von beiden Seiten hügelig umgeben ist,  soll die Nähe vom geschützten Rainberg symbolisieren, der grünen Lunge.

Das Gerümpel auf der anderen Straßenseite

Dr. Kopf wollte auch das schmale Grundstück auf der anderen Straßenseite zum Rainberg hin kaufen und gestalten. Es scheiterte an absurden Preisvorstellungen des Eigentümers, der sich nicht im Klaren ist. Jetzt sind dort wieder Wohnwagen, Lager und eine alte Verkaufsbude deponiert. Ein hässlicher Anblick.

Die Biedermeier-Villa: So schön ist die jetzt!

“Ein Prachtstück„, sagt auch Dr. Kopf über die Biedermeier-Villa, vormals der Kindergarten, ohne Sichtschutz und störendes Strauchwerk jetzt, behutsam bemalt. “Vielleicht kann ich beim Eröffnungsfest am Samstag, dem 15. September zwischen 10.00 und 13.00 Uhr, schon etwas über den neuen Mieter sagen„, hofft der GSWB-Chef. Anfragen gibt es jede Menge, es soll auf jeden Fall für die Salzburger ein Ort der Begegnung werden.

“Dem Weyringer gefallen die Farben!"

Das sagt der Bauherr nach einem Rundgang mit Künstler  Johann Weyringer. Vielleicht kann der viele immer so kritische Stadtinger überzeugen?

Hans Peter Hasenöhrl

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