18-Jähriger frei

Leo S. (18) – Das Protokoll der Haftentlassung

Österreich
11.08.2018 06:00

Vom Polizeieinsatz nach dem Sexvorwurf bis zur Freilassung: Wir protokollieren die Ereignisse des Nervenkrimis um den Schüler aus Oberösterreich. Wer hat ihn im Gefängnis in Florida besucht? Wie ist die Stimmung daheim?

Aufatmen heißt es - vorerst - für Leo S. (18) aus Mitterkirchen in Oberösterreich. Am Donnerstagnachmittag um 16.40 Uhr (Ortszeit) konnte der 18-Jährige nach elf Tagen Haft wieder frische Luft schnappen. „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut“, so Rechtsanwalt Carl Christian Thier, der den Mühlviertler persönlich abholte. Eine freudige Überraschung erwartete den HTL-Absolventen kurze Zeit später: Er konnte seine angereisten Eltern in die Arme schließen.

Bis Prozessbeginn auf freiem Fuß
Bis zum Prozessbeginn ist der 18-jährige nun auf freiem Fuß, er darf sich ab sofort in den Regionen Orange und Sarasota County im US-Bundesstaat Florida aufhalten. Sein Reisepass wurde einkassiert, eine „Flucht“ nach Österreich somit unmöglich. Verstößt er gegen die Auflagen, wird er sofort retour ins US-Gefängnis wandern.

Gemeinsam mit seinen Eltern will er nun den Ausgang des Prozesses durchstehen. Seine Anwälte bereiten sich fieberhaft vor. „Wir sprechen immer wieder mit der Staatsanwaltschaft und versuchen, eine gütliche Lösung zu finden“, gibt Rechtsanwalt Thier die weitere Marschroute vor.

So geriet Leo S. (18) ins Visier der US-Behörden
Wie es zu der Verhaftung überhaupt kam - die „Krone“ fasst den Fall zusammen:

  • Am 30. Juli brach für Leo S. eine Welt zusammen. Nach dreimonatigem Internet-Kontakt zu seiner Chat-Freundin Amanda S., die sich ihm gegenüber als 16 ausgegeben hatte, aber erst 15 ist, reiste er zu ihr in die USA. Das Liebespaar traf sich in einer Wohnung in Venice, Florida. Doch ihre Eltern meldeten das Mädchen als vermisst, für Leo klickten die Handschellen. Vorgeworfen wird ihm „lüsterne Belästigung“, also Sex mit einer Unter-16-Jährigen. Er wurde verhaftet und ins Sarasota-Gefängnis überstellt.
  • Den ersten juristischen Kontakt mit dem Burschen nahm Christian Zeller, unser rechtskundiger Honorarkonsul aus Österreich in Tampa, Florida, auf.
  • Als Nächstes bekam Leo Besuch vom rot-weiß-roten Vizehonorarkonsul Carl Christian Thier aus Orlando. Beide Experten bemühten sich, dass er eine gute Vertretung bekommt.
  • Matthew Leibert, Anwalt aus Orlando, versuchte alles in seiner Macht Stehende, den Angeklagten, der im Gefängnis offenbar auch geschlagen wurde, freizubekommen. Mit der Kautionszahlung gelang ihm ein erster Teilerfolg.
  • Weiterhin anonym bleiben will der großzügige Unternehmer aus Oberösterreich, der alleine die Kaution von 200.000 Dollar (rund 170.000 Euro) aufgebracht hat, dank der Leo nun in Freiheit auf den Prozess warten darf.
  • Auflagen: Der Teenager darf das Sarasota County nicht verlassen. Seine Eltern beaufsichtigen ihn, und er soll so weit weg wie möglich von der klagenden Partei untergebracht werden.
  • Am 14.9. muss Leo vor Gericht. Das Ende des Dramas, nämlich ob Leo S. wieder ins Gefängnis muss oder freigesprochen wird, liegt dann in den Händen des Richters.
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