Exklusiv-Interview

Ingrid Flick spricht über ihre Gefühle und ihre Kinder

Österreich
07.12.2009 18:15
Für Ingrid Flick, die Witwe des Industriellen Friedrich Karl, ging am 30. November ein mehr als einjähriger Albtraum zu Ende: Der Sarg ihres Mannes, der unter bis heute mysteriösen Umständen aus dem Mausoleum auf dem Friedhof in Velden am Wörther See geraubt worden war, wurde unversehrt zurückgebracht. Die "Krone" hat sie zu einem sehr persönlichen Exklusivinterview getroffen.

Die zweite Beisetzung des Verstorbenen hat Ingrid Flick mit "dankbarer Erleichterung" erlebt, wie sie sagt: "Diesmal war es kein Abschiednehmen, sondern eine Heimkehr." Beistand erfuhr sie in dieser Zeit auch von dem neuen Mann an ihrer Seite, Dr. Peter M. Scheer. Der Wiederherstellungs-Chirurg betreibt in Florida eine eigene Privatklinik – die Transatlantik-Beziehung fordert den beiden viele Flugmeilen ab. Scheer kommt aber auch beruflich oft nach Europa, er engagiert  sich für mehrere Charity-Projekte und ist Mitglied von Ärzte ohne Grenzen.

"Krone": Frau Flick, was war das für ein Gefühl, als der Sarg Ihres verstorbenen Mannes  nun zurückgebracht wurde?
Ingrid Flick: Ich war unsagbar dankbar. Ich fühlte, dass mir etwas sehr Wichtiges wiedergegeben wurde. Vor allem bin ich dankbar, dass der Sarkophag wieder an dem von meinem verstorbenen Mann gewünschten Ort ist. Eine leere Gedenkstätte ist wie ein leeres Haus, es wird weniger besucht – man fühlt sich verlassen, damit verbunden entsteht eine große Traurigkeit.

"Krone": Wie ist es den Kindern, Ihren Zwillingen, ergangen?
Ingrid Flick: Die Kinder (Anm.: ein Sohn, eine Tochter)waren tief erschüttert über die Tat und natürlich dadurch sehr verängstigt. Sie sind ja erst elf. Eine große Hilfe war da das Bild, das unser Freund Dr. Arnold Mettnitzer (Anm.: Psychotherapeut und Seelsorger) den beiden vermitteln konnte: Die Seele des verstorbenen Vaters befindet sich im Himmel, diese kann von niemandem genommen werden. Hier auf der Erde ist nur die Hülle des Verstorbenen zurückgeblieben.

"Krone": Wie haben die Kinder von der Rückkehr erfahren?
Ingrid Flick: Ich habe sie am Montag von der Schule abgeholt und ihnen die erfreuliche Nachricht selbst übermittelt. Kinder reagieren sehr natürlich in so einer Situation, beide waren zufrieden und wollten wissen, ob der Sarg wieder in der Gruft ist. Nein, noch nicht, habe ich gesagt, aber er ist schon sicher in Kärnten angekommen.

"Krone": Wie sind die Kinder mit der öffentlichen Aufmerksamkeit umgegangen?
Ingrid Flick: Ich habe versucht, ihnen beizubringen, die Artikel über die Familie nicht zu lesen, da nicht immer alles mit der Wahrheit übereinstimmt. Ich lege großen Wert darauf, dass ich den Kindern die Ereignisse durch persönliche, gefühlvolle Gespräche vermitteln kann.

"Krone": Wie lernen Ihre Kinder den Umgang mit Geld?
Ingrid Flick: Sie bekommen seit der zweiten Schulklasse Taschengeld, und zwar altersgerecht, nicht mehr als ihre Freunde. So sollen sie den Umgang mit Geld und seine Bedeutung richtig einschätzen lernen. Ich will, dass es bei ihnen nicht anders ist als bei ihren Freunden auch.

"Krone": Und  funktioniert's?
Ingrid Flick: Meine Tochter – die natürlich versucht, der Mutter nachzueifern, wie alle Töchter – hat in der Volksschule einmal mit dem Taschengeld eine Charity veranstaltet. Jedes Kind trug nach seinem Ermessen mit einem Beitrag bei, der gesamte Betrag wurde von der Lehrerin an die Organisation "Sonne" übergeben, und alle Eltern waren sehr stolz auf ihre Kinder.

"Krone": Wo werden Sie den Heiligen Abend verbringen?
Ingrid Flick: Weihnachten feiern wir immer in Österreich, meine Kinder und ich lieben Weihnachten im Schnee.

"Krone": Und wie sehen die Feiertage bei Ihnen aus?
Ingrid Flick: Ich liebe ein ruhiges Fest, im Kreise der Familie, am Heiligen Abend mit den Kindern und meinen Eltern, am 25. kommen dann meine Geschwister dazu. Wir feiern traditionell, mit geschmücktem Haus, großem Weihnachtsbaum, Krippe und Christmette. Am 25. gibt es ein festliches Essen mit Weihnachtsgans. Erst ab 26. werden Freunde wieder zugelassen.

"Krone": Wird da auch gesungen?
Ingrid Flick: Aber ja! Gott sei Dank haben meine Kinder eine bessere Stimme als ich, jetzt klingt es schon ganz ordentlich…

"Krone": Sind Sie gläubig?
Ingrid Flick: Ja, ich bin religiös und versuche auch, meinen Kindern die Bedeutung, Wichtigkeit und Tradition weiterzugeben. Mir ist Weihnachten sehr wichtig, so war es auch für meinen verstorbenen Mann. Außerdem bin ich ein Christkind.

"Krone": Dann darf ich Ihnen schon jetzt alles Gute zum Geburtstag wünschen.

von Karin Schnegdar, Kronen Zeitung

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