Was tun bei Angriff?

WEGA-Trainer gibt lebensrettende Tipps

Österreich
04.08.2018 12:02

Allein zwischen 2007 und 2016 sind Gewaltdelikte mit Stichwaffen um 293 Prozent angestiegen. Aber wie schützt man sich eigentlich vor Messerangriffen und anderen bedrohlichen Attacken? Bernd Leitenberger weiß es. Für krone.at gibt der WEGA-Trainer gemeinsam mit Coach Kathi lebensrettende Tipps.

Bernd Leitenberger ist seit 11 Jahren bei der Polizeispezialeinheit WEGA und dort auch Trainer für den Nahkampfbereich. Schon als er in jungen Jahren als Sicherheitsbeamter jobbte, ist er mit allen möglichen Waffen in Berührung gekommen. Seit fünf Jahren leitet Leitenberger auch „Protect yourself“ („Schütz dich“), ein Selbstverteidigungs-Unternehmen, das Frauen und Männer Abwehrmaßnahmen und Deeskalation lehrt. Das Wissen gibt er an Schulen, Unternehmen und Privatpersonen weiter. 

(Bild: krone.at)

Messerangriffe
 Der erste Tipp bei jeglicher Bedrohung: „Wir versuchen, wegzukommen!“ Insbesondere beim Messerangriff. „Versucht nicht, euch dem Gegner zu stellen.“ Am besten sei es, wenn möglich der Gefahr aus dem Weg gehen. Falls es aber nicht anders geht, rät Leitenberger dazu, mit den Händen Hals und Brustbereich zu schützen. Denn: „Besser am Arm eine Verletzung als am Hals.“ Noch ein Abwehr-Tipp: „Falls man einen Rucksack hat, schützt euch damit!“ 

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)

Angriffe von hinten
 „Wenn von hinten jemand kommt und den Mund zudrückt, reicht es nicht, die Hände des Angreifers wegziehen zu versuchen. „Die Schwerkraft nutzen und die Hände des Angreifers runterziehen.“ So bekommt man wieder Luft und hat die Möglichkeit, sich aus der Situation durch richtiges abducken zu befreien. Bei einem Würgegriff von hinten ist es ähnlich. „Wenn man von hinten gewürgt wird, sind wir durch die Luft- und Blutzufuhr eingeschränkt. Das kann Panik bei einem auslösen.“ Hier braucht es nur ein wenig Balance. Leitenberger: „Kinn runterpressen in den Angreifer-Arm einhaken und stabil hinstellen.“ Dann sich aus dem Griff lösen und wegkommen. „Ich verteidige mich, befreie mich, mach vielleicht einen Angriff und bringe mich dann in Sicherheit.“

Weil so etwas aber gelernt sein will, gibt es individuelle Selbstverteidigungskurse: www.protect-yourself.at.

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