Schienbeinbruch

Olympia-Saison für Weltmeister Kucera schon vorbei

Sport
30.11.2009 22:53
Abfahrtsweltmeister John Kucera hat sich am Sonntagabend beim Super-G in Lake Louise schwer verletzt. Der Kanadier raste bei seinem Heimrennen in ein Fangnetz und zog sich einen Bruch des linken Schienbeins zu. Die Olympia-Saison ist für den 25-Jährigen damit vorbei. Kucera ist leider nicht das einzige Opfer des brutalen Speed-Auftakts in Lake Louise, denn auch in der Abfahrt gab es mit dem US-Amerikaner T.J. Lanning einen Schwerverletzten. Böse erwischt hat es bei den Rennen in Aspen auch die Tirolerin Alexandra Daum und die Südtirolerin Denise Karbon.

Kanadas Alpinchef Max Gartner sagte zu Kuceras Unfall: "Das ist eine sehr traurige Sache. John ist der Leader der Mannschaft, er war in sensationeller Form. Furchtbar, wir haben Olympia im Februar." Laut ORF-Angaben wartete Kucera nach dem Transport ins Tal noch lange auf den Rettungshubschrauber. Jener Helikopter, der ihn von der Strecke gebracht hat, soll für medizinische Versorgung nicht ausgerichtet sein.

Lanning bricht sich Nackenwirbel
T.J. Lanning brach sich bei seinem Sturz in der Abfahrt am Samstag einen Nackenwirbel. Der 25-jährige Speed-Spezialist aus Park City erlitt außerdem eine schwere Luxation im linken Knie. Während die Nackenverletzung nicht operiert werden muss, dürfte die Verletzung im Knie schwer sein. Lanning fädelte mit weit über 100 km/h bei einem Tor ein und war erst nach einer 200 bis 300 Meter langen Sturzphase zum Liegen gekommen. Dabei verdrehte er sich das linke Bein komplett. Ein Rettungshubschrauber flog den vor Schmerzen schreienden Amerikaner nach Banff, von wo er dann mit einem Rettungsauto nach Calgary überstellt wurde.

Erinnerungen an Lanzinger
Ob und wie stark die Bänder oder Gefäße in Lannings Knie in Mitleidenschaft gezogen worden sind, darüber wollte US-Teamarzt Richard Quincy keine Auskünfte geben. Er sprach aber ganz klar von schweren Verletzungen. ÖSV-Teamarzt Dr. Artur Trost fühlte sich in Kanada in mehrfacher Hinsicht an Lanzinger erinnert: "Es war durchaus ähnlich, auch er ist beim Tor hängengeblieben, dann hat es eine Vorwärtsbewegung mit Überstreckung im Knie und einer Außenrotation gegeben, dadurch ist es zur Knieluxation gekommen", erklärte Trost.

Für Lanning war es nicht die erste schwere Verletzung: 2006 brach er sich die Nase, 2008 riss er sich den Meniskus, im Jänner dieses Jahres erlitt er auf der Streif einen Kreuzbandriss. "T.J. ist stark, er kommt auch jetzt wieder zurück", sagte US-Chefcoach Sasha Rearick.

Auch Tirolerin Daum verletzt
Auch bei den alpinen Damenrennen in Aspen hat es eine schwere Knieverletzung gegeben, betroffen ist die Österreicherin Alexandra Daum. Die Slalom-Spezialistin aus Tirol fädelte am Sonntag im ersten Slalom-Durchgang auf der eisigen Piste ein und stürzte danach so unglücklich, dass sie mit Verdacht auf Meniskus- oder sogar Kreuzbandverletzung von ÖSV-Teamarzt Dr. Franz Unger ins Aspen Valley Hospital gebracht werden musste. Die 23-jährige Zillertalerin hat in ihrer Karriere bereits drei Kreuzbandrisse erlitten.

Meniskusschaden bei Karbon
Die Liste der Verletzten setzt sich aber noch fort, denn die Südtiroler Riesentorlauf-Spezialistin Denise Karbon hat sich ebenfalls schwerer verletzt. Die 29-jährige Kastelrutherin zog sich im Riesentorlauf von Aspen einen Meniskusschaden im linken Knie zu, mit dem sie das Rennen aber zu Ende gefahren war und immerhin Platz neun belegt hatte. Sollte Karbon operiert werden müssen, droht auch ihr ein längeres Aus in der Olympia-Saison.

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