WM-Achtelfinale

Drama in Nischni! Kroaten gewinnen Elfer-Thriller

WM 2022
01.07.2018 23:09

Kroatien hat sich ins Viertelfinale der WM gezittert. Die nach einer starken Gruppenphase zum Mitfavoriten erhobenen Südosteuropäer rangen am Sonntagabend in Nischni Nowgorod Dänemark erst im Elfmeterschießen mit 3:2 nieder. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung war es jeweils 1:1 gestanden.

Zum Helden der Kroaten avancierte Torhüter Danijel Subasic, der im Elferschießen die Versuche von Christian Eriksen, Lasse Schöne und Nicolai Jörgensen parierte. Den entscheidenden Penalty versenkte Ivan Rakitic. Für Kroatien geht es am Samstag (20 Uhr) in Sotschi gegen Gastgeber Russland um den Halbfinal-Einzug. Auf den Sieger wartet in der Vorschlussrunde mit Schweden, der Schweiz, Kolumbien oder England ebenfalls kein absoluter Topfavorit.

Nach einem Blitzstart durch Tore von Mathias Jörgensen (1.) und Mario Mandzukic (4.) entwickelte sich eine über weite Strecken schwache Partie, in der vor allem die Kroaten weit unter ihren Erwartungen blieben. Kroatiens Topstar Luka Modric hatte in der Verlängerung die Entscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber mit einem Foulelfmeter an Kasper Schmeichel (116.).

Die Kroaten waren mit der erwarteten Formation gestartet. Spielgestalter Modric ließ sich oftmals zurückfallen, fand gegen Dänemarks gestaffelte Defensive aber auch dort kaum Räume vor. Bei den Dänen kehrte Offensivmann Yussuf Poulsen nach seiner Sperre ins Team zurück. Die zweite Änderung gegenüber dem 0:0 zum Gruppenabschluss gegen Frankreich betraf den Ex-Austrianer Jens Stryger Larsen, der von Einwurf-Spezialist Jonas Knudsen ersetzt wurde.

Das Spiel begann furios - und Knudsen war daran nicht unbeteiligt. Nach einem Einwurf des Außenverteidigers gelangte der Ball über Thomas Delaney zu Mathias Jörgensen, der ihn nach 57 Sekunden ins Tor stocherte. Subasic machte eine unglückliche Figur. Es war das zwölftschnellste Tor der WM-Geschichte. Das schnellste hatte der Türke Hakan Sükür 2002 erzielt - nach lediglich elf Sekunden.

Kroatiens Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Ein Klärungsversuch des Dänen Henrik Dalsgaard landete im Gesicht von Mitspieler Andreas Christensen. Der Ball fiel Juventus-Stürmer Mandzukic vor die Füße, der seinen ersten Turniertreffer erzielte. Zwei Tore in den ersten vier Minuten hatte es in einem K.o.-Spiel in der WM-Geschichte bis dahin noch nicht gegeben.

Die Kroaten hatten in weiterer Folge mehr Spielanteile, zielstrebiger wirkten aber die Dänen. Martin Braithwaite scheiterte nach Pass von Topstar Eriksen an Subasic (27.). Auf der Gegenseite hatte Schmeichel bei Versuchen von Rakitic und Ante Rebic Probleme, Ivan Perisic traf beim Nachschuss den Ball nicht richtig (29.). Ein Kopfball von Dejan Lovren nach Freistoßflanke von Modric ging neben das Tor (39.), ein Rakitic-Schuss fiel zu schwach aus (44.).

Nach Seitenwechsel etablierten die Dänen mehr Ballbesitz, ihre Hintermannschaft wurde kaum vor Probleme gestellt. Dem Spiel der Kroaten, die in der Gruppenphase noch drei Siege - unter anderem gegen Argentinien (3:0) - geholt hatten, fehlte der Mut. Schüsse von Rebic (78.) und Rakitic (92.) waren ebenso zu unplatziert wie auf der Gegenseite Versuche von Nicolai Jörgensen (73.) und Braithwaite (93.).

Den Kroaten fiel auch in der Verlängerung wenig ein, die Dänen waren sogar gefährlicher. Die eingewechselten Schöne (99.) und Pione Sisto (107.) schossen jeweils knapp daneben. Dann vergab Modric die ganz große Chance: Kroatiens Kapitän scheiterte vom Elfmeterpunkt, nachdem Mathias Jörgensen zuvor den durchbrechenden Rebic, der Schmeichel bereits umkurvt hatte, zu Fall gebracht hatte.

Modric hatte im Elferschießen Glück, dass sein Versuch knapp an Schmeichels Fußspitzen vorbei ins Tor ging. Dänemarks Keeper parierte die Versuche der eingewechselten Martin Badelj und Josip Pivaric, am Ende verpassten die Nordeuropäer aber ihr zweites WM-Viertelfinale nach 1998.

Seit Oktober 2016 hatten die Dänen kein Spiel mehr verloren und dabei auch nie mehr als ein Tor kassiert. Trotz der 19. Partie ohne Niederlage in der regulären Spielzeit kam das Aus. Die Kroaten dagegen dürfen weiter auf einen Coup hoffen, wie er ihnen 1998 in Frankreich gelungen war. Damals überzeugten sie bei ihrer ersten WM-Teilnahme als eigenständiges Land mit Platz drei.

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(Bild: KMM)



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