Überall Stimmen, auch Gelächter; Gemälde, Uhren und Schätze aus vergangener Zeit, wohin man auf Schloss Tentschach auch schaute. Die große Frage: Was ist es wert?
Das wusste ich nicht!„ - Wer diesen Satz am Samstag nicht aussprach, dachte ihn, denn zahlreiche Experten boten den Besuchern Rückblicke in die Geschichte, Einblicke in die Kunst und die Mechanismen von Bewertung und Verkauf alter Schätze. Der historisch versierte Reiseveranstalter Ernst Bauer konnte den Schlossherren überzeugen, Tentschach für “Moneten für Antiquitäten" zu öffnen.
“Schätzen ist leicht, verkaufen oft schwer„, meinte Dorotheum-Schätzmeister Christian Tschuk, doch bei seinen Ausführungen wurde klar, dass auch das Schätzen langwierige Arbeit bedeutet. Beispielsweise für Ferdinand Haberls Miniatur. “Diese Bildnisse waren im 17. und 18. Jahrhundert, als es noch keine Fotos gab, sehr beliebt. Auf Elfenbein wurde dieses Porträt gemalt„, so Tschuk: “Doch wenn stellt es dar? Die Kette vom Goldenen Vlies und die Kurfürstenkrone führten mich nach Bayern. Im Zuge der Recherchen wurde klar: Es muss Karl VII. sein.„ Doch obwohl auch der Rahmen geschnitzt und vergoldet ist, schätzt Tschuk den Wert auf nur 700 Euro: “Karl VII. war keine so schillernde Persönlichkeit, die Sammler suchen.„
Ein Aquarell von Josef Habernig - dem Mann von Christine Lavant - brachte Harald Lintschnig, Lavants Großneffe, zum Schätzen: “Ich habe es von der Oma Schatzi, so habe ich Christine Lavant genannt.„ Um 600 bis 800 Euro könnte es den Besitzer wechseln.
Spannendes über Schloss Tentschach verriet Historiker Wilhelm Deuer: “Um 1200 wurde hier ein Ritterturm errichtet, um die Siedlung Klagenfurt zu schützen. Mit dem Ausbau der Stadt wurde auch die Burg zum Schloss ausgebaut. Sie hat nur drei Türme, vermutlich aus höfischer Höflichkeit: Vier Türme dürften dem Anwesen des Landesfürsten vorbehalten gewesen sein."
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