Über 30 Anzeigen

Chinesen nach Großrazzia in Schubhaft

Kärnten
08.03.2018 17:13

Manipulierte Kassen, Festnahmen und ein Fluchtversuch: Zeitgleich haben Polizei und Finanz bei einer konzertierten Aktion Mittwoch in 15 Chinarestaurants in Villach, Klagenfurt und Wolfsberg zugeschlagen. Die Beamten sprechen von einer Parallelwelt, in die sie dabei eingedrungen seien. Es geht um Manipulationen, Ausbeutung, falsche Dokumente – über 30 Anzeigen wurden erstattet.

Die Großrazzia war Teil einer bundesweiten Schwerpunktaktion. Nach Polizeiaktionen in Niederösterreich und im Burgenland nahmen insgesamt 64 Ermittler von Landeskriminalamt, Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl und Finanzpolizei jetzt 15 Chinarestaurants in Kärnten ins Visier. „Die Zustände waren teilweise desaströs“, schildert ein Ermittler von der Finanzpolizei. In Restaurants stießen die Beamten auf manipulierte Registrierkassen und falsche Aufzeichnungen (14 Fälle). 15 Anzeigen nach dem Ausländerbeschäftigungs- und Sozialversicherungsgesetz wurden erstattet. Weitere Ermittlungen laufen, heißt es.

Kripo-Fahnder gehen davon aus, dass die chinesischen „Arbeitskräfte“ vom Reich der Mitte ohne Papiere über Laibach nach Kärnten geschleust werden. „Sie werden teilweise in Matratzenlagern untergebracht und von ihren Landsleuten ausgebeutet“, heißt es beim Landeskriminalamt. Für Kripo-Chef Gottlieb Türk war die Aktion, an der auch die Einsatz-, Grenz- und Fremdenpolizei (EGFA), die Einsatzgruppen zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) und Schleierfahnder (AGM) teilnahmen, ein voller Erfolg.

In Chinarestaurants in Villach hat die Polizei über zwei Chinesen mit gefälschten Dokumenten die Schubhaft verhängt. Einer von ihnen wurde beim Versuch zur Flüchten festgenommen – er soll binnen drei Wochen abgeschoben werden.

In Klagenfurt wurde ein Chinese wegen Verdachts der Arbeitsausbeutung in verhaftet, in drei weiteren Fällen geht es um falsche Dokumente und illegale Beschäftigung. Die Hintermänner werden gesucht.

Thomas Leitner
Thomas Leitner
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