Elinor Ostrom zählt zu den weltweit führenden Umwelt-Ökonomen und ist Politikwissenschaftsprofessorin an der Indiana University in Bloomington in den USA. Ostrom befasst sich in ihrer Forschung mit der Frage, wie sich institutionelle Regeln auf Handlungen von Individuen auswirken. Sie wurde mit dem Buch "Governing the Commons" bekannt, in dem sie sich mit den Regulierungssystemen für natürliche Ressourcen beschäftigt.
Ostrom "noch völlig schockiert"
In der Begründung der Königlich-Schwedischen Wissenschaftsakademie hieß es, die 1933 geborene Ostrom habe gezeigt, "wie gemeinschaftliches Eigentum von Nutzerorganisationen erfolgreich verwaltet werden kann". Ostrom sagte telefonisch, sie sei "noch völlig schockiert" über die Zuerkennung des Nobelpreises. Ihre Forschungsergebnisse halte sie weiter für aktuell - auch bei der Bewältigung der globalen Klimakrise.
Oliver E. Williamson lehrt an der University of California in Berkely in den USA. Der Forschungsschwerpunkt des 1932 geborenen Wirtschafts- und Rechtswissenschaftlers liegt vor allem auf der Transaktionskosten-Ökonomie. Über Williamson meinte die Akademie, er habe Modelle zur Konfliktlösung mit Hilfe von Unternehmensstrukturen entwickelt.
Eine Million Euro Preisgeld
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht nicht direkt auf das Testament des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel zurück. Er wurde vielmehr von der Schwedischen Reichsbank 1968 zu ihrem 300-jährigen Bestehen ins Leben gerufen und wird seit 1969 verliehen. Er soll der wachsenden Bedeutung wirtschaftlicher Fragen Rechnung zu tragen. 2008 ging er an den US-Ökonomen Paul Krugman. Der Preis ist mit zehn Millionen schwedischen Kronen (knapp eine Million Euro) dotiert.
Eine Liste aller Nobelpreisträger für Wirtschaft seit 1969 findest du in der Infobox.
Österreicher Fehr geht leer aus
Der Österreicher Ernst Fehr, der an der Universität Zürich lehrt, ging leer aus. Im Vorfeld waren dem Verhaltensökonomen, der über Altruismus und Kooperationsverhalten im Wirtschaftsleben forscht, gute Chancen eingeräumt worden.
Verleihung am 10. Dezember
Die traditionellen Nobelpreise für Medizin, Chemie, Physik, Literatur und Frieden werden seit 1901 vergeben. Die diesjährigen Preisträger wurden bereits in der vergangenen Woche bekannt gegeben (siehe Storys in der Infobox). Die Verleihung aller Preise findet am 10. Dezember in Stockholm statt.
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