Gravierende Mängel

Millstätter Sprungturm seit Mai behördlich gesperrt

Kärnten
04.09.2009 17:35
Erschreckende Details sind zu dem Sprungturm-Drama im Strandbad Millstatt bekannt geworden: Die ganze Anlage hätte seit Mai nicht mehr benützt werden dürfen! Der Betreiber hat sich aber nicht daran gehalten. Ein elfjähriger Grazer liegt seit Tagen im Koma, nachdem er mit einem 13-Jährigen kollidiert war. Jetzt ist die Justizia am Zug.

Bezirkshauptmann Klaus Brandner bestätigt am Freitag die „Krone“-Anfrage: „Es stimmt, dass bei einer Überprüfung am Millstätter Turm (Bild) vor Beginn der Saison gravierende Sicherheitsmängel festgestellt wurden. Deshalb hat die BH bereits im Mai die Sprunganlage per Bescheid gesperrt.“ 

"Diskussion kommt zu spät"
Allerdings habe sich der Badbetreiber dem offenbar widersetzt. Brandner: „Für die Behörde ist es unmöglich, das täglich zu kontrollieren. Da hätte die Gemeinde drauf achten können! Jetzt, nach dem schrecklichen Unfall, kommt die Diskussion zu spät!“  

Der Akt wurde an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Brandner: „Da geht's nicht mehr nur um Verwaltungsstrafen, sondern um Strafrecht.“ Immerhin liegt ein junger Grazer nach dem Unfall im Koma – fahrlässige Körperverletzung steht im Raum.

Manfred Kogler, Bad-Geschäftsführer, will daher ohne Anwalt zu der Causa nichts mehr sagen. Nur so viel: „Wir haben die Auflagen erfüllt. Der Rest ist gesetzliche Auslegungssache.“

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"
Bild: Millstätter Sprungturm, 2001

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