Ilco-Doppelpack

Naumoski führt Mattersburg zu Sieg über Kärnten

Burgenland
29.08.2009 09:07
Der SV Mattersburg hat sich am Freitagabend zum Auftakt der 6. Bundesliga-Runde mit einem verdienten 4:1-Heimtriumph über Tabellenschlusslicht SK Austria Kärnten Luft im Kampf gegen den Abstieg verschafft. Die Burgenländer, für die Ilco Naumoski (34., 49.), Markus Schmidt (57.) und Cem Atan (87.) trafen, stießen mit ihrem dritten Saisonsieg bis zu den Wochenendpartien sogar vom achten auf den vierten Platz vor, während die nun schon seit 16 Liga-Partien sieglosen Klagenfurter (2 Remis und 14 Niederlagen seit dem 4:2-Heimerfolg gegen Sturm am 18. März) weiter nur bei einem Zähler halten.

Noch katastrophaler sieht die Auswärtsbilanz des Teams von Trainer Frenkie Schinkels aus: Seit dem 6. Dezember 2008 (5:2 in Altach) warten die Kärntner auf einen Sieg in der Fremde. Bei Mattersburg hatte dagegen Trainer Franz Lederer doppelten Grund zur Freude. Der Langzeitcoach feierte mit den Burgenländern den 60. vollen Erfolg im 169. Liga-Spiel unter seiner Regie.

Flottes Spiel vor 7.300 Zuschauern
Die 7.300 Zuschauer im Pappelstadion bekamen eine von Beginn an flotte Partie zu sehen, in der beide Teams zunächst Chancen in Hülle und Fülle ausließen. So scheiterte Schembri nach Prawda-Pass im direkten Duell an Mattersburg-Schlussmann Bliem, der sich mit einer Fußabwehr auszeichnete (9.), und knapp zehn Minuten später nach einer Maßflanke von Sandro mit einem Kopfball aus kürzester Distanz (18./genau in die Hände von Bliem). Auf der Gegenseite ließ Atan zwei Sitzer aus - nach Vorarbeit von Mörz und Idealpass von Spuller (11./Außennetz) sowie Hamouz-Flanke (20./drüber).

Naumoski wird immer stärker
Auch Naumoski, der Torhüter Weber aus kürzester Distanz anschoss, vergab zunächst noch kläglich (22.). In Minute 25 stieg nach einem Corner sein Sturmpartner Waltner hoch, doch seinen wuchtigen Kopfball kratzte Schembri mit dem Fuß von der Linie. Der Druck der Mattersburger wurde also immer stärker, das 1:0 war deshalb die logische Folge: Nach einer Hamouz-Flanke faustete Kärnten-Tormann Weber den Ball direkt zu Mörz, der auf Naumoski spielte. Dieser scheiterte zunächst mit der Ferse an Zivny, war dann mit Ballglück im zweiten Versuch erfolgreicher (34.). Es war das erste Saisontor für den Mazedonier.

Entscheidung kurz nach der Pause
Kurz nach der Pause sorgte Naumoski für die Vorentscheidung: Nach einem Corner von Spuller war er mit dem Kopf zur Stelle (49.). Auch beim dritten Treffer hatte der Doppelpack-Torschütze seine Beine im Spiel: Spuller erkämpfte sich im Kärnten-Strafraum gegen Prawda den Ball, spielte auf Naumoski, dessen Flanke von Atan per Kopf auf Schmidt weitergeleitet wurde - und der Mittelfeldspieler jagte den Ball aus kurzer Distanz zum 3:0 unter die Latte (57.). Postwendend hatte Schembri den Anschlusstreffer auf dem Fuß, scheiterte aber aus kürzester Distanz zum dritten Mal an Bliem (58.).

Vergebene Kärnten-Chancen rächen sich
Das Ehrentor der Gäste fiel deshalb erst in Minute 70, als "Joker" Marc Sand nach Idealpass von Sandro ins kurze Eck traf. Hinum hätte nach einem Sandro-Freistoß sogar noch auf 2:3 verkürzen können, scheiterte aber an Bliem (77.). Auch die Mattersburger hatten noch dicke Chancen, doch Waltner (73./drüber) und Mörz (80./hauchdünn vorbei) fehlte das Glück im Abschluss. Nicht so Cem Atan, der einen Freistoß über die Mauer genau ins Kreuzeck zirkelte (87.) und damit für den Schlusspunkt sorgte.

Mattersburg - Austria Kärnten 4:1 (1:0)
Pappelstadion, SR Einwaller
Tore: Naumoski (35., 49.), Schmidt (57.), Atan (87.) bzw. Sand (70.)
Gelbe Karten: Malic, Seidl bzw. Prawda, Sandro, Pusztai

Mattersburg: Bliem - Sedloski, Malic, Pöllhuber, Hamouz - Atan, Spuller (92. Rath), Schmidt, Mörz - Waltner (82. Th. Wagner), Naumoski (72. Seidl)

Kärnten: H. Weber - Riedl, Pusztai, Zivny, Prawda - Hinum, Blanchard, Hierländer (60. Salvatore), Kaufmann (50. Sand) - Schembri (80. Pink), Sandro

Stimmen zum Spiel
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Die Mannschaft hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. In der ersten Hälfte haben wir leider unsere dicken Chancen nicht genützt. Nach der Pause haben wir dann aber den Druck erhöht und auch die Tore geschossen. Die Zuschauer haben ein interessantes Fußballspiel gesehen, weil Kärnten auf drei Punkte gespielt und sich dadurch ein offener Schlagabtausch entwickelt hat. Sie sind aber bestraft worden, weil meine Mannschaft sehr gut gespielt hat."

Ilco Naumoski (Mattersburg-Doppel-Torschütze): "Gratulation an die Mannschaft, denn 4:1 muss man erst einmal gewinnen. Wir müssen uns auch bei Stefan Bliem bedanken, der uns in der Anfangsphase zwei Mal vor einem Rückstand bewahrt hat. Ich möchte nicht wissen, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn wir das 0:1 kassiert hätten. Mit diesen drei Punkten bin ich zufrieden, aber wenn wir nächste Woche im Heimspiel gegen Ried auch noch drei Punkte holen, dann bin ich hochzufrieden."

Frenkie Schinkels (Kärnten-Trainer): "Ich fühle mich scheiße und schlecht. Es ist nicht leicht, eine sehr schwierige Saison für uns. Dass wir hier so stümperhaft aufgetreten sind, das muss ich vielleicht auf meine Kappe nehmen, denn ich habe in der Vorbereitung in Lindabrunn gewarnt, wie wichtig dieses Spiel ist. Vielleicht war das zu viel Druck für die Mannschaft. Ich werde sicher nicht meine Spieler kritisieren. Ich habe Präsident Canori bereits gesagt, dass er einen anderen Trainer nehmen soll, denn schließlich bin ich auch Sportdirektor. Ich gebe nur einen Brief auf, habe schon eine ganz andere Scheiße durchgemacht als diese hier. Die Spieler müssen jetzt aber mitziehen, denn sonst schaut es sehr schlecht aus."

Thomas Riedl (Kärnten-Verteidiger): "Ich glaube, dass wir nicht begreifen, worum es für uns geht - wir spielen gegen den Abstieg. Da muss man beißen, kratzen und kämpfen, aber wir waren dafür viel zu weit weg von den Gegenspielern. Für diese Leistung gibt es keine Erklärung, am Trainer liegt es sicher nicht. Jeder muss sich an seiner eigenen Nase nehmen. Keiner will von uns gegen den Abstieg spielen, aber es ist frustrierend, wie viele Gegentore wir heuer bekommen."

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