Freibrief "WD"?

Diplomaten-Vergehen landen unerledigt im Müll

Wien
10.08.2009 17:07
Ob Raserei, Falschparken oder gar wilde Schießereien in Hotellobbys - Diplomaten haben in Österreich Narrenfreiheit. Allein in Wien wandern jedes Jahr rund 12.000 Strafbescheide direkt und unerledigt in den Mistkübel. Geld, das die Exekutive gut brauchen könnte.

Knapp 3.300 Autos, bestückt mit "WD"-Kennzeichen, kurven derzeit durch Österreich. Und das, wie es ihnen gefällt. Denn Herr und Frau Diplomat wissen genau, dass ihnen die heimischen Behörden nichts anhaben können. "Diplomatische Immunität" - das Zauberwort für ungesühnten Gesetzesbruch.

Raserei als Hauptproblem
Allein in Wien kommt es pro Jahr zu 2.000 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Verkehrsordnung. Das beliebteste Vergehen der Botschafter: Raserei. Doch auch die Parkmoral lässt zu wünschen übrig. 10.000 Strafen pro Jahr - alle Verfahren eingestellt! Auch wenn die Anzeigen - in Hoffnung auf interne Folgen - an die jeweiligen Botschaften geschickt werden.

Selbst "Cowboy-Spiele" sind erlaubt: Vor drei Jahren schoss ein jemenitischer Botschaftssekretär im Wiener Hotel "Marriott" auf einen Schuhputzer. Ihm wurde - zur "Strafe" - die Waffe abgenommen.

von Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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