Sohn Gottes

Ältester Beweis für die Existenz Jesus gefunden!

Wissenschaft
23.10.2002 13:36

Weltsensation: Eine Inschrift auf einer 2000 Jahre alten Graburne gibt Hinweise auf die Existenz von Jesus.

Die Graburne besteht aus normalem Kalkstein. Trotzdem ist sie eine Weltsensation: Eine Inschrift gibt den frühesten direkten Hinweis auf die Existenz von Jesus. In der beinahe 2000 Jahre alten Urne sollen die sterblichen Überreste von dessen Bruder Jakobus gelegen haben. Einen halben Meter lang ist die Urne. Auf Aramäisch, jener antiken Sprache, in der auch Jesus gepredigt hat, ist eingraviert: «Jakob, Sohn des Joseph, Bruder von Jesus». Laut der Überlieferung in der Bibel wurde Jakob im Jahre 62 nach Christus gesteinigt.

Für Hershel Shanks von der «Biblical Archaeology Review» ist klar: «Dieser Fund ist für das Verständnis der Bibel von enormer Bedeutung.» Als älteste Schriftzeugnisse, welche den Namen Jesus erwähnen, galten bislang rund 1800 Jahre alte Papyrusfragmente.

Ein Vatikan-Sprecher meinte zum Fund nur, er rüttle nicht an der unbefleckten Empfängnis von Maria, der Mutter Gottes. Die von der Erbsünde unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria wurde aber erst 1854 von Papst Pius IX. zum Dogma erhoben. Laut Bibel hatte Jesus ohnedies vier Brüder: Jakobus, Joses, Simon und Judas (Markus 6.3).

André Lemaire, Fachmann für antike Schriften an der Universität Sorbonne in Paris, ist überzeugt: Die Urne datiert aus dem Jahr 63 nach Christus. Damit wäre sie 1939 Jahre alt. Labortests israelischer Geologen zeigen, dass der Stein der Urne aus der Gegend von Jerusalem stammt.

Ein Sammler hatte die leere Urne vor 15 Jahren bei einem Antiquitätenhändler in Jerusalem gekauft. Der Besitzer, der anonym bleiben möchte, will deren Bedeutung erst jetzt erkannt haben.

Forscher sind sich uneinig 
Der Fund der Jakobs-Urne dürfte unter Bibelforschern für heftige Diskussionen sorgen. So rät Pater Joseph Fitzmeyer, Aramäisch-Experte an der Katholischen Universität in Washington, zu Vorsicht: Noch wisse man nicht, ob es sich tatsächlich um Jesus von Nazareth handle. Zu jener Zeit seien die Namen Jakob, Joseph und Jesus weit verbreitet gewesen. Berechnungen zeigen aber, dass von den geschätzten 80 000 Jakobs in Jerusalem nur 20 einen Vater namens Joseph und einen Bruder Jesus gehabt haben können.

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