Posthume Diagnose

Mediziner: Napoleon starb an Nierenproblemen

Wissenschaft
03.07.2009 12:50
Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte soll nicht wie bisher vermutet an Magenkrebs oder einer Arsen-Vergiftung, sondern an den Folgen eines Nierenversagens gestorben sein. Das behauptet zumindest der dänische Mediziner Arne Soerensen in seinem kürzlich erschienen Buch "Napoleons Nyrer" (Napoleons Nieren). Der pensionierte Nierenspezialist hat in den vergangenen Jahrzehnten rund 2.000 Bücher über den französischen Feldherrn studiert.

Soerensen (im Bild in seiner Bibliothek) hat die Büchern zu Angaben über den Gesundheitszustand Napoleons von dessen Geburt an bis zu seinem Tod im Jahr 1821 durchforstet, und kommt zum Schluss, dass Napoleon (Bild rechts) zeitlebens an Nieren- und Harnproblemen gelitten haben muss.

Bonaparte habe unter einer verengten Harnröhre, einer chronischen Entzündung aufgrund einer verkümmerten Harnblase, einer Nierenerkrankung und einer Blockierung des Harntrakts gelitten, so Soerensen. Diese Probleme, die Napoloen zeitlebens verborgen hat, hätten auch zu einem Magengeschwür und anderen schlimmen Komplikation geführt, ist der 82-jährige Mediziner überzeugt.

Leiden plagten Napoleon ein Leben lang
Die körperlichen Leiden dürften Napoleon Zeit seines Leben begleitet haben. Die Symptome des Harnleidens sollen in manchen Fällen sogar das Urteilsvermögen des Feldherrn während seiner insgesamt 60 geschlagenen Schlachten beeinträchtigt haben, glaubt Soerensen. Er führt als Beispiel die Schlacht von Borodino vom September 1812 an, bei der Napoleon aufgrund seiner Nierenprobleme "geistig abwesend und zerstreut" gewesen sei.  

Bislang war man in der Fachliteratur davon ausgegangen, dass Napoleon an fortgeschrittenem Magenkrebs mit Lymphknotenbefall verstorben ist. Eine durch das Karzinom ausgelöste starke Magenblutung soll die unmittelbare Ursache für das Ableben des französischen Kaisers gewesen sein.

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