Christen-Slogan

Kirchen laufen Sturm gegen FPÖ-Plakat

Österreich
05.05.2009 20:38
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich übt scharfe Kritik an der Wahlkampagne der FPÖ zur EU-Wahl. Stein des Anstoßes ist ein Plakat mit dem Titel "Abendland in Christenhand. Tag der Abrechnung". Der Rat verwahre sich "entschieden gegen jede Vereinnahmung des christlichen Glaubens auf Wahlplakaten", so Alt-Superintendent Helmut Nausner am Dienstag. Die FPÖ spricht von einer "gewohnheitsmäßigen Fleißaufgabe" des Kirchenrates.

Jedes Land sei in Gottes Hand, Christen würden nicht abrechnen, "sondern stiften Frieden", so Nausner weiter. Die Plakate zieren seit knapp zwei Wochen die Landschaft.

Im ÖRKÖ zusammengeschlossen sind die römisch-katholische, die evangelisch-lutherische und reformierte, die altkatholische, die griechisch-, russisch-, rumänisch-, bulgarisch- und serbisch-orthodoxe, die anglikanische, die methodistische, die armenisch-apostolische, die syrisch-orthodoxe und die koptische Kirche.

"Missbrauch von Religion
Im Radio Ö1 erklärte der Vorsitzende des Rates, der evangelisch-lutherische Theologe Herwig Sturm: "Ich sehe in diesem Plakat den Missbrauch von Religion und die Antibotschaft zum Christentum. Die Gefühle, die hier geweckt werden sollen, haben mit dem Christentum nichts zu tun."

Die FPÖ hat die Kritik an ihren EU-Wahlplakaten zurückgewiesen. Generalsekretär Herbert Kickl sprach von einer "gewohnheitsmäßigen Fleißaufgabe des Kirchenrates". Die FPÖ werde sich "im Interesse der Bevölkerung auch vom Kirchenrat nicht den Mund verbieten lassen".

"Offenkundige Gefahr"
Kickl meinte, "bestimmte Kirchenfunktionäre" hätten es sich - "anstatt selber etwas selbstbewusster und offensiver in der Verteidigung des eigenen Glaubens" vorzugehen - offenbar zur Aufgabe gemacht, "die Botschaft einer generellen Gleichgültigkeit als einzigen Inhalt zu verkündigen". Ziel der FPÖ sei es jedenfalls nicht, die "offenkundige Gefahr einer schleichenden Islamisierung" unter den Teppich zu kehren und einen Weg der Verharmlosung einzuschlagen. Wenn der Kirchenrat die Augen verschließen wolle, sei das seine Angelegenheit, so Kickl.

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