Viele Fragen offen

Werden Autokäufer über den Tisch gezogen?

Österreich
01.04.2009 10:38
Ab sofort gibt's beim Autokauf die Verschrottungsprämie: Wer sich einen Neuwagen zulegt, bekommt für sein altes Auto 1.500 Euro. 750 Euro sollen vom Staat, 750 Euro von der Kfz-Wirtschaft bezahlt werden. Voraussetzung dafür ist, dass das alte Fahrzeug vor dem 1. Jänner 1996 zugelassen wurde und ein gültiges Pickerl hat. Es muss außerdem ein Jahr vor der Abmeldung ununterbrochen auf den Verkäufer angemeldet gewesen sein. Die sogenannte Ökoprämie soll den Autohandel ankurbeln und wird bis Jahresende gelten. Der ÖAMTC ortete bereits im Vorfeld gravierende Unsicherheiten für Autokäufer.

Demnach teilt sich die Prämie in der Höhe von 1.500 Euro folgendermaßen auf: Die Hälfte (750 Euro) zahlt der Staat, 250 Euro der Autohändler, 500 Euro die Autoimporteure. Die Kalkulationsspanne mancher Händler sei also sehr klein, die Versuchung, die Kosten zu kompensieren, daher sehr groß, kritisiert der ÖAMTC.

ÖAMTC beklagt fehlende Spielregeln für Kfz-Handel
Beim Autofahrerklub rufen nach Eigenangaben ständig verunsicherte Klubmitglieder an, denen Autohändler zwar die "offizielle" Prämie anbieten, den Anteil der Kfz-Wirtschaft dafür aber auf den Kaufpreis aufschlagen bzw. von einem bereits vereinbarten Rabatt wieder abziehen. 

"Damit der programmierte Ärger ausbleibt, müssen dringend Spielregeln für die Händler aufgestellt werden, die vernünftigerweise vom Fachverband kommen müssen", urgiert ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brandau. 

Selbstredend sollten alle Vereinbarungen mit den Importeuren abgestimmt werden. Sollte der Handel bei bestimmten Fahrzeugen, etwa Kurzzulassungen oder sogenannten Jahreswagen, seinen Prämien-Anteil auf den Kunden abwälzen, müsse dies klar gesagt werden. "Ansonsten wird jeder Besuch beim Autohändler zum Roulettespiel", so die ÖAMTC-Expertin.

Werden die Kosten zum Teil vom Käufer getragen?
"Dass das passieren kann, war vorherzusehen", erklärt Brandau. Fazit sei, dass viele der Neuwagenkäufer sich unterm Strich bis zu 50 Prozent der Prämie de facto selbst bezahlen werden. Brandau fordert daher: "Jetzt heißt es, dafür zu sorgen, dass die Konsumenten die volle Unterstützung bekommen, die ihnen versprochen wurde."

Weiters ungeregelt sei bis dato, was mit dem Geld passiert, das nach dem Stichtag 31. Dezember 2009 übrigbleibt. ÖAMTC und ARBÖ wollen, dass die Aktion so lange laufen soll, bis das gesamte Prämienvolumen von 45 Millionen Euro ausgeschöpft ist. "Wann immer die Prämienaktion zu Ende ist, man muss bereits jetzt an die Zeit danach denken", gibt die Verkehrswirtschaftsexpertin zu bedenken. 

Alle ÖAMTC-Informationen zur Verschrottungsprämie findest du in der Infobox!

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