In „Defiance“ spielt Craig den Anführer einer während des Zweiten Weltkrieges in den Wäldern Weißrusslands hausenden Partisanentruppe. Ein Filmstoff, der auch die hochsensible Thematik des Holocaust in verstörenden Bildern aufgreift. Regie führte Edward Zwick („Blood Diamond“), der seinem Star Rosen streut: „Daniel Craig hat eine ungeheure physische und mentale Präsenz. Sein Charisma entzündet sich auch ohne die Bond’sche Smartness. Er ist ein Alpha-Wolf, wie Tuvia, der Partisanenkämpfer in ‚Defiance‘“.
Craig, der Brite mit den markanten Gesichtszügen, sieht seinen Part als Gratwanderung zwischen unbedingtem Überlebenswillen und dem notwendigen diktatorischen Gespür, Menschen in absoluter Ausweglosigkeit zu einer funktionierenden Gemeinschaft zu formieren. Denn als Anführer einer jüdischen Partisanengruppe hat Tuvia Bielski nicht nur die militärische, sondern auch moralische Verantwortung für rund 1.200 im Wald versteckte Menschen.
„Jerusalem“ in freier Natur
Der historische Hintergrund: Die Bielski-Brüder Tuvia, Zus und Asael waren einer Massenexekution von 4.000 Juden entkommen. Was als bewaffneter Widerstand in den Wäldern begann, entwickelte sich zum gut getarnten Auffanglager jüdischer Flüchtlinge und Partisanen. Getarnt mit Zweigen und Moos, entsteht im Unterholz in echter Pionierarbeit eine Art „Jerusalem“ in freier Natur, mit Handwerksbetrieben, einer Bäckerei und einem Badehaus, ja sogar einem Theater und einer Synagoge. Zum geregelten Überlebenssystem gehörte es, sich eine „Waldfrau“oder einen „Waldmann“ zu nehmen, hatten doch viele ihre Ehepartner verloren.
Daniel Craig: „Gefahr und zwischenmenschliche Leidenschaft sind Verbündete! Weil die Momente der Nähe so kostbar sind!“ In der Mitstreiterin Lilka – Alexa Davalos – findet Tuvia die Liebe seines Lebens
Mit seinem von Paparazzi beäugten „Leben in der Vitrine“ hadert Daniel Craig bisweilen immer noch. Craig: „Wenn ich irgendwo gemütlich im Pub sitze, dauert es nur wenige Minuten, bis Fotografen auftauchen. Ich hab inzwischen gelernt, meine Pints schnell hinunterzustürzen und dann abzuhauen!“
Von Christina Krisch, Kronen Zeitung
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