AUA streicht Flüge

“Klagenfurt könnte Privatflugplatz werden”

Kärnten
09.02.2009 17:24
Für erheblichen politischen Wirbel hat am Montag die Nachricht gesorgt, dass die Austrian Airlines (AUA) einen Teil der derzeit bestehenden Flugverbindungen zwischen Wien und Klagenfurt streichen will. Derzeit fliegt die Tyrolean Airways für die AUA bis zu fünfmal täglich auf der Strecke. Ab März sollen einige Flüge an bestimmten Wochentagen gestrichen werden. Die Wirtschaftskammer befürchtete gar einen Rückschritt des Standortes Kärnten.

"Die Aufregung ist für uns nur wenig nachvollziehbar, denn bei der Ausdünnung geht es um nur acht von 46 wöchentlichen Flügen", sagte AUA-Sprecher Michael Braun. Die Tagesrandverbindungen blieben aufrecht, gestrichen würden an einzelnen Tagen lediglich schwach ausgelastete Flüge.

Im Detail:
In den Monaten März und April wird am Samstag der Kurs 17:05 Uhr Wien-Klagenfurt gestrichen und in der Gegenrichtung der Kurs um 18:15 Uhr. Montag und Mittwoch wird die 13:50-Uhr-Maschine von Wien gestrichen und damit auch der Retourflug um 15:15 Uhr nach Klagenfurt. Am Dienstag wird laut AUA Wien-Klagenfurt um 10:20 Uhr gestrichen und retour um 11:40 Uhr. In den Monaten Juli und August entfällt am Dienstag und Donnerstag der Kurs Wien-Klagenfurt um 13:50 Uhr, ebenso retour die Maschine um 15:15 Uhr ab Klagenfurt.

Braun betonte, dass es sich bei dem geänderten Flugprogramm um eine saisonal bedingte, vorübergehende Ausdünnung handle. Mit dieser Maßnahme beschreite man einen guten und verantwortungsvollen Weg zwischen der mangelnden Nachfrage nach Flügen aus dem Raum Kärnten einerseits und der Verantwortung gegenüber dem Wirtschaftsraum Kärnten andererseits.

Kostensenkung ist Teil des Krisenpakets
Eingebettet ist diese Maßnahme laut Braun in ein gesamtes Anpassungsprogramm der AUA-Flugtätigkeit: Insgesamt würden im gesamten Austrian-Streckennetz Kapazitäten reduziert. Dies solle insgesamt zu einer aliquoten Absenkung der variablen Kosten in Höhe von etwa 115 Millionen Euro führen und sei Teil des Krisenpakets, erklärte der Sprecher.

Protest kam seitens des Klagenfurter Flughafens. "Wir erwarten uns vom heimischen Carrier, dass dieser endlich vom hohen Ross steigt, auf die Bedürfnisse des Marktes Rücksicht nimmt und attraktive Preismodelle anbietet", erklärte der Chef des Airports, Johannes Gatterer. Mit etwas Kreativität würden sich laut Gatterer die Streichungen vermeiden lassen.

Verkommen des Klagenfurter Flughafens befürchtet
Die Wirtschaftskammer befürchtet nun einen weitern Rückschritt des Standortes Kärnten. "Es ist beschämend, dass die ersten konkreten Einsparungsmaßnahmen der heimischen Airline ausgerechnet die Kärntner Wirtschaft treffen", erklärte WK-Präsident Franz Pacher. BZÖ-Klubchef Kurt Scheuch ortete den "nächsten rot-schwarzen Wiener Anschlag" auf Kärnten. SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser befürchtete indes das Verkommen des Klagenfurter Flughafens zum "größten Privatflugplatz Österreichs".

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