Richtlinien verletzt?

Ermittlungen gegen Arzt der Achtlingsmutter

Ausland
08.02.2009 09:33
Nach der umstrittenen Achtlingsgeburt in Kalifornien ermittelt die Gesundheitsbehörde gegen den betreuenden Arzt. Dieser hatte die künstliche Befruchtung vorgenommen, obwohl die Frau bereits sechs Kinder hatte. Es müsse geprüft werden, ob im Fall der 33-jährigen Nadya Suleman medizinische Richtlinien verletzt worden seien, teilte eine Behördensprecherin am Freitag in Los Angeles mit.

Suleman hatte in einem NBC-Interview erklärt, dass ein einziger Mediziner für all ihre In-Vitro-Befruchtungen zuständig war. Dieser hatte der Frau zuletzt sechs befruchtete Eizellen eingesetzt. Aus je zwei davon wuchsen Zwillinge heran, weshalb Suleman schließlich Achtlinge zur Welt brachte. Nach den Worten der Mutter waren ihr bislang bei jeder ihrer künstlich herbeigeführten Schwangerschaften sechs Embryonen eingepflanzt worden.

Unverständnis bei Experten
Medizinexperten reagierten mit Kopfschütteln auf diese Geschichte. "Die Enthüllung, dass ein einziges Zentrum die Frau behandelt hat, macht die Behandlung nur noch schwerer verständlich", erklärte der Bioethiker Arthur Caplan von der Universität Pennsylvania. "Sie machten weiter in dem Wissen, dass sie sechs Kinder hatte, dass sie alleinerziehend war - und doch pflanzten sie ihr die Embryonen ein." In den USA gibt es kein Gesetz, dass die Zahl der Embryonen vorschreibt, die in eine Gebärmutter eingepflanzt werden dürfen. Gewöhnlich wird mehr als eine befruchtete Eizelle implantiert, um die Chancen zu erhöhen, dass tatsächlich ein Kind heranwächst.

Empörung in Öffentlichkeit
Die Achtlingsgeburt hat in den USA öffentliche Empörung ausgelöst, nachdem bekannt wurde, dass die arbeitslose, geschiedene und alleinerziehende Mutter bereits sechs Kinder hatte. Viele Menschen nannten es daraufhin unverantwortlich, ihr noch eine weitere Fruchtbarkeitsbehandlung zukommen zu lassen.

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