Büro als "Umschlagplatz" für Viren
Die Viren lauern im Alltag überall: in den öffentlichen Verkehrsmitteln, in den Geschäften - und im Büro. Vor allem dieser gilt als "Umschlagplatz" für die Krankheitserreger. Mit einigen Maßnahmen lassen sich aber das Übertragungsrisiko reduzieren und somit Krankmeldungen von Mitarbeitern verhindern.
"Zur Infektion kommt es, wenn die Erreger in die Atemwege gelangen und sich dort vermehren", erklärt Ursula Kunze vom Institut für Sozialmedizin der Universität Wien. Auch die Hände können zum Übertragungsinstrument werden. "Beim Niesen und Husten wird die Hand vor dem Mund gehalten. Doch der Nächste, der diese zum Schütteln bekommt, hat gute Chancen sich anzustecken", sagt Kunze. Denn wird mit der kontaminierten Hand zu Mund, Augen oder Nase gegriffen, dann nimmt das Virus seinen Lauf. Auch Lichtschalter, Türschnallen oder Computertastaturen können zu Überträgern werden, da diese von vielen Händen berührt werden.
Viel lüften, wenig Händeschütteln
Doch wie kann die Übertragung von Viren im Büro vermindert werden? "Lüften ist besonders wichtig", erklärt die Medizinerin. Dabei kommt es zum Luftaustausch - die virenbelastete Luft geht hinaus, frischer Sauerstoff kommt herein. Ebenfalls nützlich sei das Desinfizieren von Schaltern, Griffen und Tasten. Außerdem sollte das direkte Anniesen und Anhusten von Kollegen vermieden werden.
Grundsätzlich gilt zur Reduktion des Ansteckungsrisikos: Hände waschen - und das oft und gründlich. "Dadurch werden die Viren 'abgewaschen'", erklärt Kunze. Überhaupt sollte in Grippezeiten mit dem "Hand-zu-Hand-Kontakt" sparsam umgegangen werden. "Auf der Sozialmedizin sagen wir oft scherzhaft, dass das Händeschütteln von Oktober bis März eigentlich zu unterlassen sei", so die Medizinerin, "das geht natürlich nicht." Zumindest bei Husten und Schnupfen sollte aber auf den "Handshake" verzichtet werden.
"Fürs Impfen ist es immer noch nicht zu spät!"
Während die letzten Jahre in Österreich nur das Virus "A/H1N1" registriert wurde, eine relativ milde Form der Grippe, schlug heuer das aggressive "A/H3N2" schon mehr als 300.000 Mal zu. Peter Lachner von der Zentrale für Grippe-Epidemologie: "Alleine in Wien wurden die letzten Tage wieder knapp 24.000 neue Grippe-Patienten verzeichnet." Das Virus würde sich allerdings ohne Ausnahme in jedem Bundesland breitmachen, so der Grippe-Experte.
Aber auch Deutschland, Frankreich, Portugal und die Schweiz melden eine hohe Grippe-Intensität. Ursula Kunze vom Wiener Institut für Sozialmedizin rät deshalb allen, die es noch nicht erwischt hat: "Fürs Impfen ist es immer noch nicht zu spät!"
Von Barbara Blabsreiter, KronenZeitung, und krone.at
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