Vermehrungsverbot

Ameisen können fruchtbare Arbeiterinnen riechen

Wissenschaft
11.01.2009 20:30
In einem Ameisenstaat ist die Aufgabenteilung klar geregelt. Das Monopol der Fortpflanzung liegt bei Königin, die sogenannten Arbeiterinnen sind für die Betreuung des Nachwuchses verantwortlich. Bei vielen Ameisenarten sind die Arbeiterinnen zwar grundsätzlich fortpflanzungsfähig, doch das ist unerwünscht. Versucht eine Arbeiterin doch selbst Nachwuchs in die Welt zu setzten, wird das von ihren Artgenossen sofort bemerkt, wie Untersuchungen von Jürgen Liebig und Adrian Smith von der Arizona State University in Tempe (Arizona) zeigen.

Laut der Studie der Forscher entlarven Duftstoffe die Absicht der "betrügerischen" Arbeiterinnen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen, das von den Insekten produziert wird, Informationen darüber preisgibt, ob eine Arbeiterin fruchtbar ist. In diesem Fall wird das betreffende Tier von seinen Artgenossinnen attackiert und gebissen und so an der Eiproduktion gehindert.

Königinnen sorgen für Verhütung
Bereits 2004 hatte Liebig, der zu diesem Zeitpunkt noch am Biozentrum der Universität Würzburg forschte, herausgefunden, dass Königinnen die Fortpflanzungsfähigkeit der Arbeiterinnen in ihrem Reich unterdrücken. Bei Laborexperimenten mit Ross-Ameisen (Camponotus floridanus) stellte der fest, dass die Königin selbst nicht anwesend sein muss, um die Arbeiterinnen unfruchtbar zu halten - diese Aufgabe erledigen ihre Eier. Die königlichen Produkte sind nämlich mit einer Mixtur aus Kohlenwasserstoffen markiert, welche die Fruchtbarkeit der Arbeiterinnen verhindern. "Das Gemisch besteht aus mehr als 30 Komponenten, 15 davon kommen ausschließlich bei der Königin vor", sagt Liebig.

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