Rainer braucht Ruhe

Schönfelder beendet die Saison schon jetzt

Sport
09.01.2009 09:20
Der gesundheitlich angeschlagene Rainer Schönfelder hat am Donnerstag mit den Worten "Bis hierher und nicht weiter" bekanntgegeben, dass für ihn die Saison schon jetzt beendet ist. Und das, obwohl im Februar die WM in Val d'Isere auf dem Programm steht. Die Ursache für diese schwierige Entscheidung liegt in der hartnäckigen Unterschenkelverletzung, die sich der 31-jährige Kärntner beim Saisonauftakt in Sölden zuzog und die ihn bis zuletzt daran hinderte, den Anschluss an die Slalom- und Riesentorlaufelite zu finden.

"Nach dem Rennen in Zagreb bin ich aufgewacht, hab mich kaum rühren können und das war der Moment, wo klar war: Ich kann so nimmer weiter machen", verkündete Schönfelder auf seiner Homepage. Der zweifache Olympia-Bronze-Gewinner von 2006 (Slalom und Kombination) will nun eine Auszeit auf unbestimmte Dauer nehmen, um die im Skischuhrandbereich aufgetretene Verletzung des Nervengewebes auszukurieren.

"Was ist schon ein Jahr?"
"Ob und bis wann sich die Nervenstrukturen in meinem Bein nachbilden, kann derzeit niemand sagen. Es gibt Einschätzungen von sechs Monaten bis zu einem Jahr - Ruhe unterstützt den Prozess sicher besser", erklärte Schönfelder und fügt hinzu: "Ich habe einfach aus Fehlern der Vergangenheit gelernt. Ein Jahr Auszeit sehe ich nicht so tragisch. Was ist schon ein Jahr? Was ist schon eine Saison unter vielen Saisonen? Mir ist es wichtiger, bald wieder auskuriert zu sein!"

Ursprünglich ist der Kärntner sogar mit Außenseiterchancen im Kampf um den Weltcup-Gesamtsieg in die Saison gestartet. Doch die Träume waren für den Neo-Head-Piloten bereits vor dem ersten Rennen ausgeträumt, denn beim Einfahren für den Riesentorlauf am 26. Oktober 2008 in Sölden zog er sich die Verletzung des rechten Unterschenkels zu. Seitdem quälte sich Schönfelder verzweifelt über die Pisten.

Verpatzter WM-Winter
Für Schönfelder war die Entscheidung der Schlusspunkt eines völlig verpatzten WM-Winters. Im Juli hatte er sich bei einem Sturz eine Knieblessur zugezogen, die ihn zu zwei Wochen Pause und dem Auslassen des Trainingscamps in Chile zwang. Kaum genesen gab es die nächste Hiobsbotschaft: Verdacht auf Bandscheibenvorfall. Bis Sölden kämpfte sich Schönfelder zurück, doch dann passierte dort das folgenschwere Missgeschick in Sölden.

Jetzt will der Sportler bis auf weiteres nichts mehr vom Skifahren wissen und Abstand gewinnen. "Irgendwo weit weg, wo es keine Skipisten gibt."

Schwarze Serie für den ÖSV
Mit Schönfelders Ausfall geht die Serie der schlechten Nachrichten für das ÖSV-Team weiter. Der Kärntner ist nach den Abfahrts-Spezialist Andreas Buder und Hans Grugger (Bericht in der Infobox) der dritte Medaillenkandidat im ÖSV-Herren-Team, der die WM vorzeitig abhaken musste. Mario Scheiber befindet sich derzeit auf dem Weg zurück. Die ÖSV-Damen hat es mit den verletzungsbedingten Ausfällen der beiden Aushängeschilder Marlies Schild und Nicole Hosp noch schlimmer erwischt.

Sponring hört auf
Christine Sponring, zuletzt Mitglied des A-Kaders und in der Trainingsgruppe Slalom/Riesenslalom, geht sogar noch einen Schritt weiter als Rainer Schönfelder und beendet mit sofortiger Wirkung ihre Karriere gänzlich. Ausschlaggebend für ihre Entscheidung war eine schwere Knieverletzung, die sich die 25-jährige Tirolerin im vergangenen September zugezogen hatte. "Es ist mir nach dieser Verletzung, der letzten in einer langen Serie, einfach nicht mehr möglich, mich zu motivieren", meinte Sponring in einer ÖSV-Aussendung. "Ich sehe mich leider nicht mehr in der Lage, die Strapazen eines Comebacks auf mich zu nehmen."

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(Bild: KMM)
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