Empfindliche Flosse

Zu schnelles Schwimmen tut den Delfinen weh

Wissenschaft
11.12.2008 12:49
Delfine schwimmen offenbar langsamer, als sie eigentlich könnten. So wollen sie Schmerzen zu vermeiden, wie das Magazin "GEO" am Donnerstag berichtet. Der Grund: Die schnellen Säuger unterliegen im Wasser einem physikalischen Phänomen, das wegen seiner Zerstörungskraft auch Schiffsingenieure vor Probleme stellt: der sogenannten Kavitation.

Bei rascher Fahrt durchs Wasser - jenseits von 36 Kilometer pro Stunde - entstehen im Wasser Unterdruckzonen, in denen sich kleine Dampfblasen bilden. Diese setzen beim Zerplatzen Kräfte frei, denen sogar das Metall von Schiffsschrauben auf Dauer nicht standhält.

Die bislang gemessene Höchstgeschwindigkeit von Delfinen liegt bei etwa 54 Kilometern pro Stunde. Doch der stromlinienförmige Körper der Tiere würde eine wesentlich raschere Fortbewegung erlauben. Da sie jedoch am Schwanz ein Geflecht von Nerven tragen, dürften sie die platzenden Kavitationsblasen auf der Haut wie Nadelstiche empfinden. Das vermutet ein Forscherteam vom Technion-Israel Institute of Technology in Haifa, das die Kräfte berechnet hat, die auf die Schwanzflossen verschiedener Fische und Meeressäuger wirken.

Zwar gibt es schnellere Schwimmer als die Delfine, etwa den blauen Marlin mit rund 100 und den Thunfisch mit 62 Kilometern pro Stunde. Doch Thunfische zum Beispiel, so sagen die Forscher, haben keine sensiblen Nervenenden in der Schwanzflosse. Dafür sei dieser Körperteil bei diesen Schwimmern oft stark durch Kavitationsfraß lädiert.

AG/red

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