Wie man Pferdemist zu Brennstoff werden lässt? Josef Rauter, Geschäftsführer der Firma RTS, erklärt das Verfahren:
Alles geht vollautomatisch
"Der Mist wird zusammen mit der Hobelspäne-Einstreu aus der Pferdebox abgesaugt, durch ein Ventil geblasen und vermischt. Dann kommt das Gemisch in den Trocknungscontainer, wird mittels warmer Luft 20 Stunden getrocknet und in den Vorratsraum weiterbefördert - alles vollautomatisch. Danach kann es im Spänekessel verbrannt werden." Klingt, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt.
Energie zur Warmwasseraufbereitung
Die Trocknungsanlage sei für große Reitställe, Zuchtbetriebe und Anlagen mit hohem Wärmebedarf gedacht, so Rauter. Die gewonnene Energie könne zur Warmwasserbereitung sowie für die Beheizung von Stallungen und Büroräumlichkeiten benutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist die doppelt mögliche Verwendung der Holzspäne-Einstreu, deren Entsorgung mit dem Pferdemist hohe Kosten verursacht.
Kosten zwischen 20.000 und 60.000 Euro
Der Preis für eine derartige Trocknungsanlage varriiert zwischen 20.000 und 60.000 Euro. "Es kommt darauf an, ob man eine vollautomatische Anlage haben will, oder man die Einstreu mit der Hand austeilt. Ein Hackgutkessel ist aber Voraussetzung", so Rauter.
Mehrfach ausgezeichnet
Die RTS-Trocknungstechnik GmbH bekam für ihre Erfindung den Forschungs- und Innovationspreis des Landes Kärnten 2008 verliehen, außerdem wurde das Unternehmen gemeinsam mit dem Österreichischen Forschungsinstitut (OFI) mit dem Kooperationspreis ACR-Award 2008 (Austrian Cooperative Research) ausgezeichnet.
Niedrige Abgaswerte
Das Forschungsinstitut OFI ermittelte die Abgaswerte bei der Verbrennung des Pferdemists, diese liegen deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten.
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