Mega-Disco

Größte Disco Österreichs eröffnet im Prater

Wien
24.09.2008 15:59
Noch werden die leeren Hallen von Bauarbeitern bevölkert, doch bald soll am neuen Wiener Riesenradplatz die größte Disco Österreichs eröffnen. Der "Praterdome" soll laut Betreiber MPC auf 3.500 Quadratmetern fünf verschiedene Tanzbereiche für insgesamt 3.500 Personen bieten. Ab 22. Oktober stehen "Almrausch", das "Schlossplatz'l" und "La Vie" den Gästen offen - neben Cocktailbars und VIP-Bereichen. Die nahegelegenen Szenelokale fürchten momentan keine Konkurrenz.

Bereits jetzt betreibt die deutsche MPC-Gruppe unter ihren beiden Geschäftsführern Holger und Roger Pfister allein in Deutschland 29 Discos. In Österreich halten die Geschwister Pfister Standorte in Linz, Bregenz, Villach und mit dem "A-Dance-Club" auch bereits in Wien. Der Praterdome solle nun das "Flaggschiff" der Gruppe werden, so Roger Pfister.

Von einem "Schlossplatz'l" genannten Atrium geht es in die fünf verschiedenen Discoebenen. Für ein Publikum ab 30 Jahren ist ein "Almrausch" genannter Raum im Skihüttenstil konzipiert, in dem vornehmlich Oldies und die Neue Deutsche Welle gespielt werden. Blackmusic wird es in der kleinen Soulbar "La Vie" geben, neben der ein Chill-out-Freiluftbereich gebaut wird, der erst im kommenden Frühjahr fertiggestellt wird.

Imposante Raumgestaltung
Der eigentliche Hauptraum kann mittels Rolltoren geteilt werden. Die beiden so entstehenden Tanzflächen werden "Vienna 1" und "Vienna 2" genannt. Bei vollem Haus würden die Ebenen dann durch effektvolles Heben der Tore vereint, so Praterdome-Geschäftsführer Thomas Züchner. Bei der Raumgestaltung setze man auf eine Mischung aus Barock und Moderne: "Das gibt mit Sicherheit ein schönes Ambiente."

Bezahlt wird im Praterdome mittels einer Chipkarte, auf die bei Einlass ein Foto des Gastes gespeichert wird und im Verlaufe des Abend die konsumierten Getränke. Die können entweder an einer der Bars oder bei den aufgestellten Getränkeautomaten bestellt werden. Abgerechnet wird dann beim Ausgang.

Schallschutz bewahrt Anrainer vor Lärmbelästigung
Um mit den Anrainern ein gutes Auskommen zu haben, habe man auf den Schallschutz besonders Wert gelegt, unterstrich Züchner. Bei Gelegenheit werde man diese einladen. Überdies kontrollierten die Sicherheitsorgane zu Beginn besonders scharf das Verhalten um die Diskothek. Einlass gibt es ab 18 Jahren und zugleich gilt laut Hausordnung: "Geltungssüchtige Personen, die mit Vorliebe im Rudel oder als Einzelkämpfer nach Streit suchen, erhalten im Praterdome keinen Einlass."

Konkurrenz bleibt gelassen
Der Betreiber des nahegelegenen Szenelokals "Fluc" sieht der Eröffnung des "Praterdome" gelassen entgegen: "Wir fürchten uns gar nicht", versicherte Fluc-Projektleiter Martin Wagner. Sein Lokal spreche ein völlig anderes Zielpublikum als der "Praterdome" an, weshalb man sich gegenseitig wohl wenige Besucher wegnehmen werde.

Im Praterdome würden sich wohl eher Leute vergnügen, die ansonsten etwa in die "Nachtschicht" oder ins "Nachtwerk" gehen, so Wagners Vermutung: "Dort wird sich vor allem am Wochenende der Dancefloor füllen, während wir auch unter der Woche beispielsweise Ausstellungen oder sperrige elektronische Live-Acts präsentieren." Verglichen mit der Kinoszene sei das Fluc ein Programmhaus, während der Praterdome eher einem großen Multiplex entspreche.

Grundsätzlich hält Wagner den Standort Prater als Disco-Location für "nicht blöd". "Aber es kommt mir schon so vor, als würde man - wie bei den Multiplexen - derzeit laufend große Tanzpaläste aus dem Boden stampfen und dann schauen, welche überbleiben", bleibt er beim Kino-Vergleich. Das Fluc logiert seit sieben Jahren am Praterstern und wurde 2006 um eine 400 Quadratmeter große, unterirdische Veranstaltungshalle - die sogenannte Fluc-Wanne - erweitert.

Club Planetarium fürchtet Besuch von "ein paar Wahnsinnigen"
Wesentlich mehr Jahre auf dem Buckel hat das Planetarium neben dem Riesenrad. Als Club-Location am Wochenende wird es allerdings erst seit rund zwei Jahren genutzt. Konkurrenzängste kennt man auch dort nicht: "Wir haben keine Bedenken. Das ist eine andere Welt", gibt sich Veranstalter Ziggi Kremser unbeeindruckt. Synergieeffekte wünscht er sich erst gar nicht: "Ich habe eher Angst, dass uns da regelmäßig ein paar Wahnsinnige besuchen."

Während der "Club Planetarium" eine Mischung aus Elektronik (Icke Micke), Soul (Soulsugar) oder Hip-Hop serviere, ginge es in der Prater-Disco wohl eher "nachtschichtmäßig" zu, ist Kremser überzeugt. Hinsichtlich des Praterdome-Standorts meldet er Bedenken an: "Solche Dinge sind bisher in der Peripherie immer ganz gut gelaufen. Ob das im Zentrum auch funktioniert?"

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