Phelps bestimmte das Finale von Beginn an, sein als größter Rivale gehandelter Landsmann Ryan Lochte hielt aber bis zu Rennhälfte ausgezeichnet mit. Dann setzte sich jedoch der Favorit und Titelverteidiger ab und Lochte fiel in letztlich 4:08,09 noch hinter den mit der Europarekordmarke von 4:06,16 anschlagenden Laszlo Cseh zurück. Der Ungar drückte seine bei der Eindhoven-EM fixierte, bisherige Kontinental-Topmarke um gleich 3,43 Sekunden.
Phelps: "Das war ein guter Beginn"
"Ich wollte 4:03 schwimmen, aber um ehrlich zu sein, ich habe mich nicht so gut gefühlt", meinte der erleichterte Phelps nach dem Rennen. "Nachher aber habe ich aufgeschaut und gesehen, dass Präsident Bush den Daumen nach oben und die US-Flagge hoch gehalten hat. Das war ziemlich cool." Es war zu sehen, dass vom programmierten Topstar dieser Spiele einiges an Druck abfiel: "Ich bin aufgeregt. Das war wirklich ein guter Beginn für mich."
Phelps kündigte zudem indirekt an, künftig international über die lange Lagenstrecke nicht mehr antreten zu wollen. "Ich habe Bob (Anm.: Sein Trainer Bob Bowman) gesagt, dass das meine letzten 400 m Lagen sein würden. Also musste ich da raus gehen und eine gute Zeit schwimmen. Und das war eine gute Zeit." Mit insgesamt sieben Gold und zwei Bronze schob sich Phelps im ewigen Erfolgsranking bei Sommerspielen vom 20. auf den 15. Rang vor.
"Silberner" Cseh bereitete sich bei McDonalds vor
Cseh war mit seiner Leistung sehr zufrieden, Phelps war einfach nicht zu holen. "Das nächste Mal möchte ich ihn aber erwischen", meinte der 22-Jährige. "Ich habe gesehen, dass Ryan langsamer wurde. Also habe ich alles gegeben, um an ihm vorbeizugehen." Lochte gab zu, zu schnell angegangen zu sein. "Die Rückenlage hat mir ziemlich viel abverlangt", sagte er. Und zu seiner Vorbereitung auf das Finale: "Ich war in der Früh bei McDonald's."
400-Meter-Lagen an "Aussie" Rice
Rice gewann in 4:29,45, auch Kirsty Coventry aus Simbabwe blieb in 4:29,89 erstmals unter der 4:30-Schallmauer. Die US-Amerikanerin Katie Hoff - in 4:31,12 bisher Weltrekordlerin - wurde in 4:31,71 Dritte. Rice: "Ich dachte, es wäre eine 4:31. Dass es eine 4:29 wurde, habe ich noch nicht realisiert." Auch Coventry konnte die Zeit nicht fassen. Und Hoff freute sich ebenso über Bronze, nachdem sie in Athen 2004 als 15-Jährige "untergegangen" war.
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