Überraschung!

Karlheinz Hackl überlegt Nationalrats-Kandidatur

Der Schauspieler Karlheinz Hackl überlegt das Antreten bei der Nationalratswahl mit einer eigenen Partei. Er wolle die "Soziale Kultur Österreichs" (SKÖ) ins Leben rufen, erklärte der Schauspieler am Dienstag. Der Plan sei keine unmittelbare Reaktion auf die vorgezogenen Neuwahlen, sondern bereits einige Tage im Entstehen gewesen. "Vielleicht bin ich Don Quichotte, vielleicht lachen die Leute", sagte Hackl. "Aber das soll dann halt so sein."

Hackl strebe damit nicht unbedingt eine politische Funktion an, sondern will "erreichen, dass der Fokus auf wesentliche Dinge gelenkt wird". Als inhaltliche Eckpunkte nannte er u.a. die Inflationsbekämpfung, um einem Rechtsruck nicht zusätzliche Nahrung zu geben, den Abbau von Vorurteilen, die Umweltproblematik, Pensionen, Bildung, und insbesondere die Kultur und die österreichische Sicht auf die EU.

EU fehlerhaft, aber immens wichtig
Sowohl die Kultur als auch die EU seien "für den Durchschnittswähler relativ unbedeutend", so Hackl. Kultur dürfe jedoch nicht totgespart werden. Viele "schimpfen auf Theater und Oper und waren noch nie dort", so Hackl. Ebenso werde oft irgendwelchen Obrigkeiten in Brüssel die Schuld an den Problemen gegeben - "das ist zu diffus". Die EU sei in der aktuellen Form "vielleicht fehlerhaft im System", aber als Friedens- und Vereinigungsprozess "immens wichtig".

"Ich glaube, es ist wichtig!"
Der Schauspieler wolle sich nun über die formalen Voraussetzungen erkundigen, die für eine Parteigründung und eine Teilnahme an einer Wahl notwendig sind. Er wolle auch bei der kommenden Gemeinderats- und Landtagswahl in Wien antreten. "Ich habe viele Warner, das nicht zu tun", so Hackl. "Aber ich glaube, es ist wichtig." Er wolle keinen regulären Wahlkampf führen oder prominente Mitstreiter suchen, sondern "ich werde singen und Geschichten erzählen".