Das KfV hat in einer Studie mit 500 Befragungen und 30 so genannten Tiefeninterviews die phasenweise Farbenblindheit der Österreicher, wenn's um rote Ampeln geht, erhoben. 92 Prozent sagten von sich, dass sie eher selten oder (fast) nie bei roter Ampel eine Kreuzung queren, allerdings beobachteten knapp zwei Drittel (64 Prozent) Rotlichtverstöße zumindest gelegentlich bei anderen.
"Wer bei Rot fährt, verstößt nicht nur gegen die Straßenverkehrsordnung, sondern missbraucht auch das Vertrauen der anderen Verkehrsteilnehmer", sagt Thann. Dementsprechend ärgerten sich auch drei Viertel der Umfrageteilnehmer sehr oder eher über derartige Verstöße. Vor allem für Fußgänger, Radfahrer und Kinder sei dieser "Vertrauensbruch" oft folgenschwer, da sich ihr Verhalten der Ampel anpassen.
Je dichter der Verkehr, umso häufiger wird "vergessen"
Neun Prozent der Autolenker "vergessen" laut KfV-Erhebungen beim Einfahren in die Kreuzung die Bedeutung der Ampelfarben. 34 Prozent fahren bei Gelb noch ein. Je dichter der Verkehr, desto eher werden die Lichtsignale missachtet, um noch schnell über die Kreuzung zu kommen. "Der Zeitgewinn ist dabei minimal, das Risiko eines Unfalls wird jedoch deutlich erhöht", warnte Thann.
Bis zu 2.180 Euro Strafe plus Vormerkung
Notorische Ampelsünder sollten in Zukunft ihre schlechte Angewohnheit ablegen: Mittlerweile sind an einigen Kreuzungen Kameras installiert, um Sünder zu verfolgen. Ein Missachten der roten Ampel kann teuer kommen, bis zu 726 Euro sind zu berappen. Wer zusätzlich einen anderen zum plötzlichen Abbremsen oder Auslenken nötigt, muss mit einer Strafe zwischen 72 und 2.180 Euro rechnen. Außerdem erhält der Verkehrsteilnehmer eine Vormerkung.
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