Gerüchte falsch

Schwalben in Viehställen sind kein Hygiene-Problem

Wissenschaft
27.03.2017 09:54

Die Rauchschwalben, gefiederte Frühlingsboten, kehren dieser Tage aus ihrem Winterquartier südlich der Sahara zurück. Sie gelten als Glücksboten und sind stark im Volksglauben verwurzelt. Demnach bewahrt eine nistende Schwalbe das Haus vor Feuer und Stalltiere vor Krankheiten. Entgegen diverser Gerüchte sind die Vögel in Viehställen mit den EU-Hygienevorschriften vereinbar, informierte BirdLife.

Die Rauchschwalbe verdankt ihren Namen dem Verhalten, durch Giebellöcher in Gebäude zu gelangen. Ihre napfförmigen, oben offenen Nester baut sie bevorzugt in Ställe oder andere trockene, windgeschützte Gebäude. Die Begeisterung darüber wird aus Angst vor Krankheiten oder mangelnder Hygiene jedoch nicht überall geteilt - unbegründet, wie BirdLife Österreich am Montag betonte.

Eine Richtlinie über Hygienevorschriften für Milcherzeugerbetriebe aus 1989 legt fest, dass Schweine und Geflügel nicht im Kuhstall oder in den Melkräumen untergebracht werden dürfen. "Schwalben gelten jedoch nicht als Geflügel, sondern als Wildtiere, und sind deshalb von dieser Bestimmung nicht berührt", erklärte Gabor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

AMA beschreibt Schwalben als Nützlinge
Die AMA (Agrarmarkt Austria) beschreibt in ihrer Gütesiegel-Richtlinie für Rinderhaltung Schwalben sogar als Nützlinge in Ställen. Kotbretter werden zur Unterstützung des Nestbaus und als Vorbeugung gegen mögliche Verunreinigungen empfohlen. BirdLife startet nun eine Aufklärungskampagne, die sich speziell an die Bevölkerung aus den ländlichen Regionen richtet und den Wiedereinzug der Rauchschwalbe in heimische Ställe zum Ziel erkoren hat.

Als äußerliches Kennzeichen der Rauchschwalben gelten ihr tief gegabelter Schwanz mit sehr langen Schwanzspießen, eine schwarz-metallblau glänzende Oberseite, eine weiße Unterseite mit schwarzem Brustband und eine rostrote Kehle und Stirn. Sie ernähren sich von Fluginsekten wie Mücken und Fliegen und jagen auch in den Ställen, in denen sie brüten. Dadurch reduzieren sie die Belastung der Stalltiere durch Fliegen und Stechmücken erheblich. Pro Brutsaison werden etwa ein Kilogramm Insekten an die Jungtiere verfüttert.

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