Illegale Absprachen?

EU nimmt Pharmakonzerne unter die Lupe

Ausland
12.01.2010 18:29
Die EU-Kommission nimmt die Patentverträge einiger Pharmakonzerne wegen möglicherweise verbotener Absprachen genau unter die Lupe. Die obersten Wettbewerbshüter Europas haben den Verdacht, dass Pharmafirmen den Herstellern von Nachahmerprodukten (Generika) Geld gezahlt haben, damit sie die günstigeren Medikamente später auf den Markt bringen.

Aus diesem Grund hat die Brüsseler Behörde mehrere Pharmakonzerne in Europa aufgefordert, Kopien ihrer Patenverträge einzusenden. Namen von Firmen wurden nicht genannt. Es gehe um Patentverträge aus dem Zeitraum Juli 2008 bis Dezember 2009, wie am Dienstag bekannt gegeben wurde.

Großangelegte Initiative
Dieser Schritt ist Teil einer großangelegten Initiative der EU-Kommission gegen die Pharmaindustrie. Nach dem Willen der Kommission sollen billigere Nachahmerprodukte stärker verbreitet werden. Erst vor wenigen Tagen hatte die Behörde den dänischen Pharmakonzern Lundbeck wegen möglicher Wettbewerbsbehinderungen ins Visier genommen.

Das Unternehmen wird verdächtigt, den Markteintritt von Nachahmerprodukten seines erfolgreichen Antidepressivums "Citalopram" behindert zu haben. Der Schritt bedeutet nicht die Eröffnung eines Kartellverfahrens. Falls die Kommission ein solches später eröffnet, droht den Firmen ein Bußgeld von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes.

Eine großangelegte Branchenuntersuchung der Kommission hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass Unternehmen die Einführung von billigeren Nachahmer-Medikamenten behindern.

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