Fossil entdeckt

Forscher zeigen, wie Schildkröte zu ihrem Panzer kam

Wissenschaft
31.05.2013 15:00
Lange haben Wissenschaftler zu enträtseln versucht, wie die Schildkröte zu ihrem Panzer kam. Nun haben Forscher der US-Eliteuni Yale dieses Rätsel der Evolution geknackt. Mithilfe von Fossilien konnten Tyler Lyson und sein Team die Geschichte rund um den Panzer der Schildkröten vervollständigen.

Um herauszufinden, wie die Reptilien zu ihrem Panzer kamen, mussten Lyson und sein Team bis zu den Wurzeln der Schildkrötenentwicklung vor rund 40 Millionen Jahren zurückgehen. Besonders hilfreich war dabei ein neu entdeckte Fossil eines Eunotosaurus aus Südafrika. "Damit hatten wir eine Art Zwischenpanzer entdeckt, eine Übergangsform zwischen den Schildkröten und anderen Reptilien, welche diese Lücke in der Evolution füllte", erklärt Lyson in einer Aussendung der Universität.

Rätsel dank Schildkröten-Vorfahr gelöst
"Der Eunotosaurus ist ein früher Spross jener Linie, die den Schildkröten ihre heutige Form gab", so der Froscher weiter. Damit sei es möglich gewesen, den Weg der Panzer-Evolution zu entschlüsseln. Durch frühere Studien war bereits bekannt, dass sich die Vorfahren der Schildkröten bereits vor 270 Millionen Jahren entwickelten. Bisher entdeckte Fossilien wiesen allerdings zwar weiterentwickelte Knochenstrukturen an Brust und Rippen auf, aber keinen vollständigen Panzer.

45 Fossilien analysiert
Lyson und sein Team analysierten 45 Fossilien des Eunotosaurus und anderer Spezies und verglichen diese mit der embryonalen Entwicklung der Schildkröte im Ei. Dabei zeigte sich, dass die Entwicklung des Panzers bei den Baby-Schildkröten genauso verlief wie die Veränderungen bei den Fossilien. Während frühere Formen des Eunotosaurus nur breitere, übereinanderliegende Rippen hatten, entdeckten die Forscher bei jüngeren Fossilien Veränderungen der Wirbelsäule sowie am Brustbein (Video oben anschauen).

Ablauf der Panzerbildung geklärt
"Das Erste, was passierte, war die Verplattung der Rippen, gefolgt von einer Veränderung der Rückenwirbel und schließlich die Bildung von Knochenplatten entlang der Panzergrenze", erklärt Lyson. Dasselbe geschehe auch bei Schildkröten-Embryos – nur eben in schnellerer Form. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Current Biology" veröffentlich.

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