Zwar sei seit den 1980er-Jahren bekannt, dass sich Quasare (Bild) in erstaunlich großen Gruppen sammeln, eine derart gigantische Gruppe jedoch sei niemals zuvor beobachtet worden, schreiben die Forscher im Fachblatt "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society".
"Während das Ausmaß dieser Large Quasar Group (Große Quasar-Gruppe; Anm.) kaum zu erfassen ist, können wir mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sie die größte Struktur ist, die jemals im Universum erspäht wurde", betonte Clowes in einer Mitteilung seiner Universität. "Das ist sehr aufregend - nicht zuletzt, weil es unserem gegenwärtigen Verständnis von der Skala des Universums widerspricht."
Fund widerspricht Kosmologischem Prinzip
Denn die moderne Kosmologie baut auf das sogenannte Kosmologische Prinzip, demzufolge der Kosmos auf einer ausreichend großen Skala überall gleich aussieht, so die Astronomen. Nach dem Kosmologischen Prinzip, das allerdings nie zweifelsfrei bewiesen worden sei, sollte es keine Gebilde geben, die eine Ausdehnung von mehr als etwa 1,2 Milliarden Lichtjahren haben, erläutern die Forscher. Sie wollen nun nach weiteren Beispielen für "zu große" Strukturen im Universum suchen.
Entdeckt wurde die Formation im Rahmen des Sloane Digital Sky Survey, einer Himmelsdurchmusterung, bei der ein 2,5-Meter-Teleskop (Bild 2) am Apache Point Observatory in den Sacramento-Bergen im US-Bundesstaat New Mexico mit speziellen Detektoren ein Gebiet am nördlichen Pol der Milchstraße abtastet.
Quasare sind extrem helle Galaxienkerne aus der Jugendzeit des Universums, die im sichtbaren Bereich des Lichts nahezu punktförmig (wie ein Stern) erscheinen und ungeheure Energiemengen in anderen Wellenlängenbereichen ausstrahlen. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die Licht in einem Jahr in absolutem Vakuum zurücklegt, und entspricht etwa 9,5 Billionen Kilometern.
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