Rückkaufangebot

7,8 Mrd. Euro schweres Paket für Heta-Gläubiger

Wirtschaft
20.01.2016 13:48

Rund 7,8 Milliarden Euro schwer ist das Rückkaufangebot des Kärntner Ausgleichs-Zahlungsfonds (K-AF) an Heta-Gläubiger, das am Donnerstag im Detail veröffentlicht wird. Für "Senior Schuldtitel" wird eine Quote von 75 Prozent angeboten, für nachrangige Schuldtitel soll es nur 30 Prozent geben. Von den Gläubigern gab es vorerst keine Reaktion, Finanzminister Hans Jörg Schelling sprach von "positiven Rückmeldungen".

Bis spät in die Nacht waren letzte Details verhandelt worden, am Mittwoch um 6 Uhr kam dann die Ankündigung, das Angebot werde am Donnerstag auf der Website des K-AF veröffentlicht. Die Frist für die Annahme oder Ablehnung läuft dann bis 11. März, am Mittwoch wollte sich von den Gläubigervertretern niemand dazu äußern. Bis zuletzt hatte es jedoch geheißen, man akzeptiere kein Angebot, das weniger als die 100 Prozent Nominalwert umfassen würde.

Finanzminister Schelling sprach am Vormittag von ersten positiven Rückmeldungen von Gläubigerseite, die er zur angebotenen Quote bekommen habe, und sagte: "Ich glaube, es handelt sich um ein attraktives Angebot." Die 7,8 Milliarden Euro setzen sich zusammen aus 1,2 Milliarden, die das Land Kärnten in den Fonds einzahlt, und 6,6 Milliarden, die vom Bund vorfinanziert werden. Diese 6,6 Milliarden wiederum sollen über die Verwertung der Heta-Assets wieder hereinkommen. Das gesamte sogenannte Recovery, also die Erlöse aus dem Abverkauf von Heta-Vermögen, wird mit rund 7,8 Milliarden Euro angesetzt, wovon 1,23 Milliarden nach München fließen. Das war im November zwischen Österreich und Bayern in einem Generalvergleich zum Hypo-Thema vereinbart worden.

Hoffen auf die Gläubiger
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser strich hervor, Land und Bund übernähmen gemeinsam Verantwortung, man habe eine vernünftige Lösung angeboten. Finanzlandesrätin Gaby Schaunig sagte: "Unter der Annahme rationaler Überlegungen würden sonstige Alternativen für die Beteiligten weit höhere juristische und finanzielle Risiken bergen." Auch Schelling sprach davon, dass die Märkte im Vorfeld irrational agiert hätten, mit dem nunmehrigen Vorliegen des Angebots würden sie aber rational werden. Alle drei hoffen, wie auch Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny, dass die nötige Zweidrittelmehrheit der Gläubiger das Angebot annimmt.

Immerhin, so wird betont, liege es über dem derzeitigen Marktwert von Heta-Bonds, landesbehaftete Anleihen notierten zuletzt mit 68 Prozent des Nominalwerts. Zudem haben viele Banken ihre Heta-Forderungen bereits wertberichtigt - wenn sie der Aufforderung der Europäischen Zentralbank vom Vorjahr gefolgt sind, dann sogar auf 50 Prozent.

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