Im Visier der Cops

Unschuldiger wird ständig mit Mörder verwechselt

Ausland
29.10.2014 06:06
Weil er einem gesuchten Polizistenmörder sehr ähnlich sieht, hat ein 39-jähriger US-Amerikaner derzeit öfter mit der Polizei zu tun, als es ihm lieb ist. James Tully wird laut Medien nämlich ständig als Verdächtiger angehalten und kontrolliert. Nachbarn haben jetzt über Crowdfunding Geld gesammelt, damit sich Tully ein Auto kaufen kann und nicht mehr so oft zu Fuß durch das Fahndungsgebiet der Polizei laufen muss.

Seit Wochen fahnden Ermittler im US-Bundesstaat Pennsylvania nach Eric Frein, der einen Polizisten erschossen und einen weiteren schwer verletzt hat. Die Bundespolizei FBI führt Frein als einen der meistgesuchten Kriminellen. Er soll der Rollenspielgruppe "Red Alliance" angehören, deren Mitglieder Armeeangehörige unterschiedlicher Staaten spielen. Das Leben auf der Flucht setzt er nun auch im wirklichen Leben um.

Bei Kontrolle Bluterguss erlitten
Weil er als sehr gefährlich eingestuft wird, gehen die Ermittler im Falle einer Sichtung des Verdächtigen wenig zimperlich vor. Doch bisher haben sie nie den richtigen Mann erwischt, sondern meistens Tully. Weil dieser gerne zu Fuß zu seinem wenige Kilometer entfernten Arbeitsplatz geht, ist der 39-Jährige bereits über 20 Mal ins Visier der Polizei geraten. Einmal wurde er sogar verletzt. "Einer sprang aus seinem Wagen, schrie, ich solle mich auf den Boden legen, und zielte mit seiner Waffe auf meinen Kopf", zitiert "Spiegel Online" den Unschuldigen. Von dem Vorfall habe er einen Bluterguss davongetragen.

"Die Gemeinschaft unterstützt mich"
Nachbarn und Freunde sind auf den Fall aufmerksam geworden und haben eine Online-Spendensammlung gestartet. Dort sind mittlerweile unter dem Motto "Helfen Sie James, sicher zur Arbeit zu kommen" mehr als 22.000 US-Dollar (rund 17.200 Euro) eingesammelt worden. "Ich habe überhaupt nicht darum gebeten. Es ist einfach die Gemeinschaft, die mich unterstützt", frohlockt Tully gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Mit dem Geld möchte er sich nun ein Auto kaufen, damit er nicht mehr durch die Wälder marschieren muss, in denen der Polizistenmörder vermutet wird.

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