Bürger in der Kreide

US-Haushalte haben im Schnitt 200.000 $ Schulden

Ausland
07.03.2015 08:54
Die US-Notenbank Fed sieht die Wirtschaft in den USA weiter auf Wachstumskurs. US-Aktien werden an der Börse hoch bewertet, was vielfach dahingehend interpretiert wird, dass es den Amerikanern finanziell gut geht. Doch eine Studie des Finanzdienstleisters Bankrate zeigt, dass der Schein trügt. Demnach steht ein durchschnittlicher US-Haushalt mit 200.000 Dollar in der Kreide, knapp ein Viertel der Amerikaner hat mehr Kreditkartenschulden als Sparguthaben.

Laut Angaben der in North Palm Beach im Bundesstaat Florida ansässigen Bankrate Inc. haben weitere 13 Prozent der US-Bürger zwar keine Schulden bei Kreditkarten-Unternehmen, aber auch keine Ersparnisse. "Die Amerikaner sind für Notfälle völlig unvorbereitet", erklärt Bankrate-Analyst Greg McBride. Zu diesem Ergebnis kam auch eine gemeinsame Studie der Princeton University und der University of Chicago, derzufolge vier von zehn Amerikaner im Notfall nicht in der Lage wären, 2.000 Dollar (rund 1.800 Euro) aufzubringen.

Mehr als ein Drittel besitzt weniger als 1.000 Dollar
Laut Angaben des Employee Benefit Research Institute in Washington haben 60 Prozent aller US-Arbeitnehmer weniger als 25.000 Dollar (rund 23.000 Euro) Finanzvermögen, mehr als ein Drittel besitzt gar weniger als 1.000 Dollar (rund 900 Euro). Dazu kommt, dass die Sparquote von unter 35-Jährigen in den Vereinigten Staaten minus zwei Prozent beträgt, was bedeutet, dass sie Schulden haben und auch weiterhin machen. Ein durchschnittlicher US-Haushalt ist bereits mit über 200.000 Dollar (rund 184.000 Euro) verschuldet.

Zudem können sich bereits über 50 Prozent der Menschen in den USA das Haus, in dem sie leben, eigentlich nicht leisten. Diese Personen mussten sich laut einer Studie in den vergangenen drei Jahren mindestens einmal einschränken, um die Miete oder die Hypothek bezahlen zu können. Konkret bedeutet das beispielsweise, dass sie einen zweiten Job annehmen oder sich bei den Gesundheitsausgaben einschränken mussten.

US-Bürger stecken derzeit weniger Geld in den Konsum
Dass zahlreiche Amerikaner mit ihrem Geld kaum über die Runden kommen, zeigt auch der Rückgang beim privaten Konsum im Jänner. Experten zufolge nutzen derzeit viele US-Bürger einen Großteil ihrer Ersparnis aus den deutlich günstigeren Energiepreisen, um Schulden zu tilgen und mehr Geld auf die hohe Kante zu legen.

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