Hilfe rollt an

Philippinen: Nächster Sturm braut sich zusammen

Ausland
12.11.2013 08:03
Die Hilfe für die Taifun-Opfer auf den Philippinen läuft auf Hochtouren. Auf dem Flughafen der besonders schwer getroffenen Stadt Tacloban kommen seit Dienstag früh mehr und mehr Frachtmaschinen mit Hilfsgütern an. Die Mobilfunksignale sind teilweise wiederhergestellt. Ein US-Flugzeugträger ist ins Notstandsgebiet unterwegs, die Besatzung soll die Verteilung der Hilfsgüter für Hunderttausende Überlebende des Taifuns "Haiyan" unterstützen. Vor der Westküste der Inselgruppe braut sich jedoch bereits ein neuer tropischer Sturm zusammen.

Nach Angaben des Bürgermeisters von Tacloban wurden dort bisher 250 Leichen geborgen. Die Schuttberge erschweren die Suche nach weiteren Opfern. Viele Tote werden auch in umliegenden, kleineren Dörfern vermutet. Rettungsmannschaften gelangen weiterhin nur sehr schwer dorthin. Am dringendsten benötigt die Bevölkerung Nahrungsmittel, Wasser und Unterkünfte.

Noch mindestens zwei Monate ohne Strom
Auf Strom werden die Menschen noch mindestens zwei Monate warten müssen, sagte Energieminister Jericho Petilla im Fernsehen. Zu viele Strommasten seien umgestürzt, als dass das Netz rasch wieder instand gesetzt werden könnte. Weil auch Tankstellen von den verheerenden Windstößen zerstört wurden, musste der Benzinverkauf auf der Insel Leyte rationiert werden.

In der Nacht auf Dienstag startete der US-Flugzeugträger "USS George Washington" aus Hongkong "mit Volldampf" in Richtung Philippinen, wie ein Pentagon-Sprecher in Washington sagte. Der Träger hat etwa 5.000 Marinesoldaten und mehr als 80 Flugzeuge und Hubschrauber an Bord. Begleitet wird er von zwei Kreuzern und einem Zerstörer der US-Marine. Auch zwei weitere Schiffe sind bereits unterwegs, so der Sprecher. Die Besatzungen sollen bei der Verteilung von Hilfsgütern und der medizinischen Versorgung helfen.

Mehr als eine halbe Million Menschen obdachlos
Nach den Worten eines UNO-Experten ist zu befürchten, dass neben der geschätzten Zahl an Todesopfern von mehr als 10.000 auch etwa 660.000 Menschen obdachlos geworden sind. Die Welt müsse "mit dem Schlimmsten rechnen", sagte John Ging vom UNO-Büro für die Koordinierung der Hilfseinsätze in New York.

Das Ernährungsprogramm der UNO bereitet mit der philippinischen Regierung auf dem Flughafen der Insel Cebu eine Luftbrücke vor. 44 Tonnen Energiekekse wurden aus Dubai auf den Weg gebracht. Das Kinderhilfswerk UNICEF kündigte für Dienstag ein Transportflugzeug mit Zelten und Medikamenten an, Ausrüstung für Sanitäreinrichtungen und zur Aufbereitung von Wasser sollen folgen.

Nach "Haiyan" kommt "Zoraida"
Die Betroffenen und Helfer vor Ort müssen sich bereits für den nächsten tropischen Sturm rüsten: "Zoraida" bewegt sich nach Angaben des Wetterdienstes derzeit etwa 200 Kilometer vor der Küste der Region Davao und soll dann Richtung Nordwesten ziehen. Bleibt er auf der berechneten Bahn, würde er am Mittwoch und Donnerstag südlich am Katastrophengebiet vorbeiziehen. Die Ausläufer sind in Teilen der von "Haiyan" zerstörten Landstriche bereits mit heftigem Regen zu spüren.

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