Für neue Anleihen

Griechen könnten Staats-Immobilien verpfänden

Ausland
16.10.2011 15:58
Eine griechische Stiftung für Wirtschaftsforschung lässt mit einem interessanten Vorschlag zur Bewältigung der Schuldenkrise aufhorchen: Das hoch verschuldete Land soll seinen staatlichen Grund- und Immobilienbesitz als Pfand für neue Staatsanleihen nutzen. Auf dieser Weise könnte das vom internationalen Kapitalmarkt ausgeschlossene Euro-Land mehr als 100 Milliarden Euro erlösen, berichteten griechische Zeitungen unter Berufung auf die Stiftung.

Damit könnte Griechenland seinen derzeitigen Schuldenstand von 162 Prozent des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 60 Prozent reduzieren, rechnet die Stiftung vor. So soll der staatliche Immobilienbesitz an bis zu 15 Firmen übertragen werden, die dann Anleihen begeben. Die Bonds sollten dabei von privaten Investoren, Banken oder vom Rettungsschirm EFSF übernommen werden.

Weiters schlägt die Stiftung in ihrer Aussendung Kürzungen innerhalb des Staatsapparates sowie weitere Steuererhöhungen und Privatisierungen von Staatsbetrieben vor.

Schuldenschnitt für Griechenland?
Unterdessen verdichten sich die Hinweise auf eine harte Umschuldung Griechenlands. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Finanz- und Verhandlungskreisen erfuhr, werden aktuell in der Euro-Gruppe Szenarien für einen Schuldenschnitt durchgespielt. Gläubiger Griechenlands müssten dann auf einen Anteil ihrer Forderungen verzichten. Als problematisch gilt die Auswirkung eines solchen Schritts auf die europäischen Banken.

Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Finanz- und Regierungskreise berichtet, soll Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zentral an den Verhandlungen beteiligt sein. Konkret geht es um einen Erlass von bis zu 50 Prozent der griechischen Schulden, den die privaten Banken formal freiwillig leisten sollen. Ackermann ist Vorsitzender des Internationalen Bankenverbandes IIF. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich am Sonntag zu dem Bericht nicht äußern.

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