Siege & Horrorstürze

Thomas Morgensterns goldene Karriere im Zeitraffer

Sport
26.09.2014 11:03
Drei Olympia-Goldene, elf WM-Goldmedaillen, zwei Gesamtweltcup-Triumphe, die Vierschanzentournee gewonnen - und so zum Drüberstreuen sammelte Thomas Morgenstern in seiner goldenen Karriere 23 Weltcup-Siege. 2002 startete er seine ruhmreiche Laufbahn bei den "Großen" und flog von Beginn an in die Herzen der Fans und wurde so auch zweimal Österreichs Sportler des Jahres.

Wenn man Thomas Morgenstern als Journalist während seiner strahlenden Karriere begleiten durfte, erlebte man zahlreiche Sternstunden - aber auch viele bittere Momente.

Der erste große Triumph des Seebodeners war gleich der größte, den ein Sportler erreichen kann: Der Olympiasieg 2006 bei den Spielen in Turin - im Einzel und im Team. Er gewann einen Zehntelpunkt vor Andi Kofler. "Kofi und ich sind gute Freunde. Aber es stimmt, wäre damals das Glück auf seiner Seite gewesen, wäre meine Karriere wohl etwas anders verlaufen", so Morgenstern.

Erster Weltcup-Sieg 2003
Aber schon zuvor ist der Kärntner im Weltcup aktiv gewesen. Bei der Vierschanzentournee 2003 sprang er erstmals in die Top Ten, gewann in Liberec 2003 sogar sein erstes Weltcupspringen. Danach hatte der Youngster aber eine "Siegesflaute", holte reihenweise zweite Plätze. Beim "Krone"-Besuch bei seinen Eltern in Seeboden vor den Olympischen Spielen 2006 sagten diese damals: "Irgendwann kommt bei Thomas diese letzte Stückchen Glück auch noch zurück - und er kann Siege feiern!" Womit sie wenige Tage später in Turin recht behalten sollten.

Das dritte WM-Gold
Nach dem doppelten Olympiasieg ging es richtig erfolgreich weiter: 2007 holte er sein drittes WM-Gold mit dem Team, dazu seinen ersten Gesamtweltcupsieg. Im Interview in seiner Seewohnung am Millstättersee strahlte er nach dieser Saison: "Nächstes Jahr will ich noch mehr Siege. Meine Lieblingsfarbe ist Gold, ich will noch viele Goldene." Auf einer Lanze spießte er all seine Medaillen auf (siehe Foto oben).

Der stärkste "Morgi" aller Zeiten
Im Winter 2010/11 erlebte die Skisprung-Welt den wahrscheinlich stärksten Thomas Morgenstern aller Zeiten. Er gewann den Vierschanzentournee und bei der größten nordischen WM aller Zeiten, in Oslo, räumte er unfassbar ab. Dreimal Gold, einmal Silber - historisch. Aber auch da war seine ewige Rivalität mit Gregor Schlierenzauer ein großes Thema. "Morgi" sagte, nachdem ihm Gregor das vierte Gold hauchdünn weggeschnappt hat, folgenden Satz: "Auf dieser Welt ist genug Platz für uns beide."

Auch den Gesamtweltcup holte der 27-Jährige damals, im Sommer zuvor gewann er den Sommer-Grand-Prix. Bei der WM 2013 in Val di Fiemme gab es Team-Gold und Mixed-Silber, bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi holte Morgenstern noch einmal Silber mit dem Team. Sein letzter Wettkampfsprung.

Aber auch viele böse Stürze begleiteten die Karriere des ehemaligen Polizeischülers, der jetzt die Berufspiloten-Ausbildung macht.

Morgensterns Horrorstürze
Der dramatische Crash am Kulm am 10. Jänner 2014 - bei dem sich Morgenstern kritische Verletzungen an Kopf und Lunge zuzog und der letztlich seine Karriere beendete - war der traurige Höhepunkt der Horrorserie des Thomas Morgenstern, die elf Jahre davor begann.

2003: Noch heute ist dieses Video auf Youtube zu sehen: "Morgis" erster großer Sturz in Finnland erinnert leider enorm an den Kulm-Sturz des Champions. Damals erlitt er starke Prellungen und Abschürfungen. Die Narben waren eher seelischer Natur: "Ich habe lange gebraucht, um diesen Crash wirklich abzuhaken."

2006: Auch in der Saison, in der Morgenstern doppelter Olympiasieger in Turin wurde, hatte er einen schlimmen Trainings-Crash.

2009: Wieder in Finnland! "Morgi" stürzte noch vor Saisonbeginn in Kuopio schwer – Prellungen quälten ihn danach viele Wochen.

2009: Bei der WM in Liberec "landete" der Kärntner schon bei Gold oder Silber, verschnitt dann aber mit den Ski und kam böse zu Sturz. "Mental ein schlimmer Sturz, weil ich damit auch Edelmetall vergeben hatte!"

2013: Im Teambewerb der WM in Val di Fiemme erlitt Morgenstern bei der Landung einen Kapseleinriss im Knie, konnte danach kaum gehen.

2013: Neun Tage vor Weihnachten und einen Tag nach seinem ersten Saisonsieg stürzte Morgenstern in Titisee nach der Landung heftig, brach sich einen Finger, erlitt - wieder einmal - Prellungen und Schürfwunden.

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(Bild: KMM)



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