Horrende Gebühren

“Dr. Krebs” trieb seine Patienten in die Schuldenfalle

Österreich
06.09.2012 17:48
Seit der Festnahme des Multimillionärs "Dr. Krebs" laufen beim Bundeskriminalamt die Telefone heiß. Angehörige ehemaliger Patienten brechen ihr jahrelanges Schweigen und erzählen von den kostspieligen Therapien des selbst ernannten Wunderheilers, für die sich einige von ihnen massiv verschulden mussten.

Hausfrauen, einfache Handwerker, Pensionisten, alleinerziehende Mütter – zu den Kunden von Dr. N. gehörten nicht nur wohlhabende Leute, sondern auch brave, bodenständige Bürger, die sich in seinen Bann ziehen ließen. Denn gerade Kassen-Patienten, die oft wochenlang auf einen Termin bei einem Facharzt warten mussten, fühlten sich bei ihm aufgehoben und verstanden. Freilich machte der gewiefte Geschäftsmann auch bei den weniger betuchten Kranken keine Ausnahme und verlangte seine horrenden Gebühren.

Der Sohn einer Betroffenen – sie ist mittlerweile verstorben – erzählt: "Meine Mutter musste täglich eine Ampulle einnehmen. 77 Euro kassierte der selbst ernannte Mediziner pro Fläschchen. Das summierte sich ganz schön mit der Zeit." Zuerst wurde das Ersparte aufgebraucht, dann legten sämtliche Angehörige zusammen. Schließlich musste ein Kredit aufgenommen werden.

Antrag auf U-Haft gestellt
Kein Einzelfall - offenbar gerieten nicht wenige Familien in die Schuldenfalle, weil sie hofften, die teure Schöllkraut-Kur könnte das Leben ihrer Liebsten retten. Doch trotz der schweren Vorwürfe gibt es immer noch genügend Anhänger, die weiter auf die Wirksamkeit von Ukrain schwören.

Dr. N. wird derzeit nicht weiter einvernommen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat mittlerweile einen Antrag auf Verhängung der U-Haft gestellt. Spätestens am Samstag soll feststehen, ob der Verdächtige hinter Gittern bleiben muss oder freigelassen wird.

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