Abfahrt in Gröden

Max Franz stark! Aber Norweger nicht zu knacken

Sport
16.12.2017 14:52

Nach dem zweiten Platz im Super-G am Freitag hat es Max Franz auch in der Abfahrt von Gröden am Samstag auf das Podest geschafft! Der Kärntner musste sich nur den Norwegern Aksel Lund Svindal, dem ein Traumlauf gelang, und Kjetil Jansrud geschlagen geben. Romed Baumann (+1,16) gelang mit Startnummer 30 ein starker sechster Platz, zeitgleich mit dem Südtiroler Lokalmatador Dominik Paris. Von den anderen Österreichern schaffte es keiner unter die Top 10.

Svindal war bei seinem 34. Weltcup-Sieg eine Klasse für sich. Speziell im Mittelteil fuhr der Norweger seinen gewaltigen Vorsprung heraus, während im oberen Streckenabschnitt Jansrud einen Hauch schneller war. Als er abgeschwungen hatte, applaudierten die Kollegen, die meisten schüttelten fassungslos den Kopf. Seine Freundin Gitte Lill Paulsen, die erstmals bei einem Rennen vor Ort war, schien Freudentränen nahe. "Man kann nie einen perfekten Lauf haben. Man sucht nach einer Performance auf einem möglichst hohen Level. Ich glaube, das war heute eine ziemlich gute Performance", sagte Svindal, der auch die Weltcup-Gesamtführung übernahm. "Ich möchte mich bei Stefan Berthold bedanken, unserem Servicemann. Wir (Jansrud und er/Anm.) hatten beide wirklich schnelle Skier heute. Du gewinnst Gröden nicht mit durchschnittlichen Skiern."

Auch Jansrud zeigte sich zufrieden. "Es ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich habe viele Podiums in der Abfahrt hier, leider noch keinen Sieg. Aber dafür ist ja noch Zeit", meinte der Norweger, der im Super-G nach einem schweren Patzer nur auf Platz 35 gekommen war. "Ich weiß, ich bin gut in Form. Ich habe viel zu viel Routine, um mich von einem schlechten Resultat rausbringen zu lassen." Vorjahressieger Franz sprach nach Platz drei im Super-G von einem "saugeilen Wochenende". "Direkt nach den Kamelbuckeln, wo die Wellen anfangen, habe ich heute ein bisschen nachkorrigieren müssen, das ist eigentlich der Fehler gewesen. Dem Svindal seine Fahrt muss ich mir genauer anschauen", gab der Österreicher zu Protokoll.

Zweitbester ÖSV-Vertreter war Baumann (+1,16), der mit Nummer 30 den sechsten Platz erreichte. "Ich habe nach den Trainings schon gewusst, dass mein Skifahren passt", meinte der Tiroler. "In Gröden war ich eigentlich immer schon gut." Die übrigen Österreicher mussten sich diesmal geschlagen geben: Matthias Mayer (+1,62) belegte unmittelbar vor Vincent Kriechmayr (+1,74) Platz 17. Otmar Striedinger klassierte sich ex aequo mit Hannes Reichelt (beide +2,03) als 24. Die übrigen ÖSV-Teilnehmer landeten außerhalb der Punkteränge. Im Gegensatz zum Vortag herrschten perfekte Bedingungen. Die Piste gab auch mit Fortdauer des Rennens nicht nach, was gleich einer Handvoll Läufern mit hohen Startnummern Top-Platzierungen ermöglichte. So fuhr der Schweizer Gilles Roulin mit Nummer 32 auf den vierten Platz, der Deutsche Manuel Schmid in seinem ersten Weltcup-Rennen mit Nummer 42 auf Rang 16.

Die Schlagzeilen gehörten dennoch Svindal, der nach mehreren Operationen mit permanenten Knieschmerzen kämpft, die mal heftiger zu spüren sind, sich dann wieder beruhigen. Nach seinem Sieg in Beaver Creek vor zwei Wochen seien die Probleme wieder akut geworden, verriet er schon vor ein paar Tagen. Daher habe er seine Trainingsläufe in Gröden "gemütlich" angelegt. "Ich habe mich ein bisserl daran gewöhnt, dass es nicht hundertprozentig funktioniert mit dem Knie. Ich habe hier gesagt, ich muss das Training vergessen und mich auf das Rennen konzentrieren", sagte er. Wie Super-G-Sieger Josef Ferstl habe auch er diesmal auf ein Schmerzmittel zurückgreifen müssen. "Ja, ich habe Paracetamol genommen." Für Svindal, der in zehn Tagen seinen 35. Geburtstag feiert, war es der sechste Erfolg auf der Saslong.

Vier seiner Gröden-Siege gelangen ihm im Super-G, in der Abfahrt war er bereits 2015 ganz vorne gewesen. Durch seinen insgesamt 14. Karriere-Sieg in der Abfahrt zog er mit dem Österreicher Michael Walchhofer gleich. Mit insgesamt 34 Siegen hat er nun einen mehr als der US-Amerikaner Bode Miller.

Das Ergebnis:
1. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:57,00 Minuten
2. Kjetil Jansrud (NOR) +0,59 Sekunden
3. Max Franz (AUT) +0,85
4. Gilles Roulin (SUI) +1,00
5. Christof Innerhofer (ITA) +1,14
6. Dominik Paris (ITA) +1,16
6. Romed Baumann (AUT) +1,16
8. Beat Feuz (SUI) 1:58,17 +1,17
9. Jared Goldberg (USA) +1,18
10. Mauro Caviezel (SUI) +1,22
11. Bryce Bennett (USA) +1,24
12. Andreas Sander (GER) +1,31
13. Thomas Dreßen (GER) +1,34
14. Josef Ferstl (GER) +1,41
15. Manuel Osborne-Paradis (CAN) +1,50
16. Manuel Schmid (GER) +1,60
17. Matthias Mayer (AUT) +1,62
18. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) +1,74
18. Vincent Kriechmayr (AUT) +1,74
20. Gian Luca Barandun (SUI) +1,86
21. Adrien Theaux (FRA) +1,88
21. Brice Roger (FRA) +1,88
23. Werner Heel (ITA) +1,99
24. Hannes Reichelt (AUT) +2,03
24. Guillermo Fayed (FRA) +2,03
24. Otmar Striedinger (AUT) +2,03
27. Nicolas Raffort (FRA) +2,04
28. Nils Mani (SUI) +2,11
29. Dominik Schwaiger (GER) +2,14
30. Benjamin Thomsen (CAN) +2,15
Weiters:
37. Frederic Berthold (AUT) +2,38
38. Johannes Kröll (AUT) +2,44
44.
Christian Walder (AUT) +2,75
51. Patrick Schweiger (AUT) +3,10

Der Stand im Gesamtweltcup:
1. Aksel Lund Svindal (NOR)        374 Punkte
2. Kjetil Jansrud (NOR)               329
3. Henrik Kristoffersen (NOR)       285
4. Marcel Hirscher (AUT)          274
5. Max Franz (AUT)                    271
6. Beat Feuz (SUI)                        266
7. Vincent Kriechmayr (AUT)     256
8. Matthias Mayer (AUT)            216
9. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 208
10. Alexis Pinturault (FRA)             203
11. Adrien Theaux (FRA)              180
12. Dominik Paris (ITA)                172
13. Josef Ferstl (GER)                   169
14. Hannes Reichelt (AUT)         164
15. Christof Innerhofer (ITA)         162
Weiters:
25. Romed Baumann (AUT)            83
26. Manuel Feller (AUT)            82
27. Michael Matt (AUT
)             74
31. Marco Schwarz (AUT)            63
53. Christian Hirschbühl (AUT)     35
66. Christian Walder (AUT)         26

68. Niklas Köck (AUT)              24
74. Johannes Kröll (AUT)           20
93. Marc Digruber (AUT)            10
99. Otmar Striedinger (AUT)         8
109. Christoph Krenn (AUT)           4
109. Marcel Mathis (AUT)             4

Der Stand im Abfahrts-Weltcup:
1. Aksel Lund Svindal (NOR)      260 Punkte
2. Beat Feuz (SUI)                    212
3. Kjetil Jansrud (NOR)             149
4. Matthias Mayer (AUT)        116
5. Dominik Paris (ITA)                100
6. Max Franz (AUT)                   99
7. Thomas Dreßen (GER)              98
8. Christof Innerhofer (ITA)           95
9. Vincent Kriechmayr (AUT)     82
10. Adrien Theaux (FRA)                78
11. Mauro Caviezel (SUI)               78
12. Peter Fill (ITA)                         76
13. Gilles Roulin (SUI)                    75
14. Andreas Sander (GER)               74
15. Aleksander Aamodt Kilde (NOR)  71
Weiters:
16. Romed Baumann (AUT)          66
21. Hannes Reichelt (AUT)           28
26. Johannes Kröll (AUT)              20
33. Otmar Striedinger (AUT)         8
39. Christian Walder (AUT)            4

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(Bild: KMM)



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