Neues Detail:

Türkis-Blau will Studiengebühren einführen

Österreich
15.12.2017 15:01

"Ja, darauf wird es hinauslaufen", bestätigen die Koalitionsverhandler von ÖVP und FPÖ jetzt die geplante Wiedereinführung von Studiengebühren. Die künftige Bundesregierung will mit einem komplizierten Steuerbonus vor allem dafür sorgen, dass Studenten aus dem Ausland in Österreich bleiben.

Die türkis-blauen Verhandler haben sich konkret darauf geeinigt, dass die Studiengebühren ab dem dritten Semester, also nach der Studieneingangs- und Orientierungsphase, kommen sollen. Wobei: Die neue Regelung soll anders ausgestaltet sein, als es bisher der Fall war.

Laut Verhandlern ist eine steuerliche Anrechenbarkeit der Beiträge geplant. Warum? Die Intention der Wiedereinführung ist diesmal nicht allein die Finanzierung der Hochschulen, sondern sie hat das Ziel, Studierende nach dem Abschluss im Land zu halten - vor allem, um ausgebildete Spezialkräfte für die Wirtschaft in unserem Land zu rekrutieren.

Studentenvertreter kritisieren die Pläne
Offen ist allerdings noch die Höhe des Beitrags. Eine Gebühr in der Höhe von 500 Euro sei plausibel, heißt es. Derzeit müssen Langzeitstudenten und Studenten aus Ländern außerhalb der EU 363,36 Euro pro Semester bezahlen, wobei hier eine Ausnahme in Ausarbeitung ist. Für Studierende aus dem EU-Raum sollen kostendeckende Ausgleichszahlungen verhandelt werden. Drittstaatsangehörige, also Studenten, die aus Ländern außerhalb der EU stammen, sollen kostendeckende Studiengebühren zahlen. Heißt: Für sie soll die komplette Gebühr fällig werden.

Vor allem Studentenvertreter stellen sich in dieser Frage quer. Von der Hochschülerschaft heißt es: "Das ist sowohl aus sozialer als auch aus studienrechtlicher Sicht verantwortungslos."

Studiengebühren in Europa unterschiedlich
Europaweit ist die Höhe der Gebühren unterschiedlich geregelt. Hochpreisland ist Großbritannien mit Gebühren von mehr als 10.000 Euro. Zwischen 1001 und 3000 Euro fallen in Irland, Spanien, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Liechtenstein und Ungarn an. Die Mehrzahl der Staaten verlangt im Regelfall bis zu 1000 Euro.

Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele