"Karl der Große"

Lagerfeld spaltet mit Flüchtlings-Sager das Netz

Ausland
13.11.2017 19:54

Der Modedesigner Karl Lagerfeld hat in einer französischen TV-Sendung Flüchtlinge in Deutschland als "die schlimmsten Feinde" der Juden bezeichnet - und damit eine Welle der Empörung ausgelöst. Die staatliche Rundfunkaufsicht erhielt Hunderte Beschwerden, wie die Behörde am Montag in Paris mitteilte. Auch in sozialen Netzwerken wurden die Aussagen heftig diskutiert, der 84-Jährige unter anderem als "dummer Mensch" bezeichnet - um nur eine der harmloseren Kritiken zu zitieren. Aber nicht nur Kritik, sondern auch zahlreiche Worte des Lobes finden sich unter dem Facebook-Posting des Modezaren zu dem TV-Auftritt.

Der 84-jährige Modedesigner, der 1933 in Hamburg geboren wurde, aber schon seit Jahrzehnten in Frankreich lebt, hatte sich bislang in gesellschaftspolitischen Debatten eher zurückgehalten. Umso größeres Erstaunen löste nun - wie berichtet - sein Skandal-Auftritt im französischen Fernsehen aus.

Lagerfeld hatte der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer TV-Sendung am Samstagabend vorgeworfen, zu viele Muslime ins Land gelassen zu haben. Zugleich bezeichnete der 84-Jährige die Flüchtlinge als die "schlimmsten Feinde" der Juden.

Bei der französischen Rundfunkaufsicht Conseil supérieur de l'audiovisuel (CSA) gingen daraufhin am Montag Hunderte Beschwerden von Fernsehzuschauern ein. Zum Inhalt der Beschwerden wollte sich die Behörde nicht äußern, prüft aber nun, ob sie eine Rüge gegen die Sendung von Moderator Thierry Ardisson ausspricht.

Reaktionen auf Facebook: "Karl der Große, diesmal ganz klein!"
Dass Lagerfelds Aussagen für emotionale Reaktionen sorgten, ist wenig überraschend. Auch auf der offiziellen Facebook-Seite des Modedesigners häufen sich seit den Berichten über die umstrittenen TV-Aussagen die kritischen Stimmen.

"Karl der Große, diesmal ganz klein! Schäm dich für deine Aussage!" oder "Herr Lagerfeld, Sie sind nicht nur ein hässlich arroganter, sondern auch ein dummer Mensch! Anders kann ich mir Ihren blöden Spruch über Flüchtlinge nicht erklären", gibt es da zu lesen.

Aber auch eine nicht geringe Anzahl anerkennender Worte findet sich in den Kommentaren für die "deutlichen und klaren Worte" des Modedesigners. "Korrekt geschlussfolgert!" oder "Danke, Herr Lagerfeld. Bisher war ich nur Fan Ihrer Mode, nun bin ich Ihnen für Ihr offenes Wort dankbar und hoffe, dass Ihre prominente Stimme Gehör findet" ist unter anderem unter dem Posting zu dem umstrittenen TV-Auftritt zu lesen.

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