Von Stadt gefördert

Skandal-Kindergarten hatte Fokus auf Türkentum

Österreich
05.05.2018 11:26

Die Vorwürfe rund um Bildungseinrichtungen, die in Zusammenhang mit dem Moscheedachverband ATIB stehen, reißen nicht ab. Erneut steht der Kindergarten „Marienkäfer“ in Wien-Favoriten im Kreuzfeuer der Kritik. Der pädagogische Schwerpunkt der Bildungseinrichtung, betraf Türkentum und Religion. „Marienkäfer“ kassierte dafür 227.000 Euro an Förderungen von der Stadt Wien.

Der umstrittene Kindergarten musste im vergangenen Jahr auf Verlangen der MA 11 sein pädagogisches Konzept ändern. Träger des Kindergartens ist nicht ATIB (Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich) selbst, sondern das „Bildungs- und Forschungsinstitut Nokta“, eine Art Unterverein des Dachverbands ATIB. Die ATIB sorgte mit Kriegsspielen in Moscheen für negative Schlagzeilen. 

Laut „profil“ wurde das pädagogische Kindergartenkonzept von Nokta 2009 bei der zuständigen Wiener Magistratsabteilung 11 (Kinder- und Jugendhilfe) eingereicht. In dem Konzept wird es als „wichtiger Punkt“ bezeichnet, „Kindern türkische Wertvorstellungen sowie die türkische Kultur altersgerecht zu vermitteln“. Überdies sei „die religiöse Erziehung ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit“. Den Kindern würden „durch eine ausgebildete Seelsorgerin zwei Mal die Woche die islamischen Werte vermittelt“.

Im Vorjahr musste der Kindergarten dann sein pädagogisches Konzept auf Verlangen der MA 11 ändern. Die Bezüge zu Türkentum und Islam entfielen. Allerdings bekenne sich der Trägerverein Nokta in einer dem Magazin vorliegenden Version seiner Statuten zur staatlichen türkischen Religionsbehörde Diyanet in Ankara. Nokta wurde dem Bericht zufolge auf Ansuchen des Magistrats bereits zwei Mal vom Verfassungsschutz überprüft, der Kindergarten zuletzt im Februar von der MA 11 kontrolliert.

ÖVP empört: „Öffentliche Fördergelder für Türkentum und Islam“
Stadtrat Markus Wölbitsch (ÖVP) kritisierte in einer Aussendung die Politik der Stadt Wien. Diese habe „viel zu lange öffentliche Fördergelder für Türkentum und Islam als Erziehungsinhalte ausgeschüttet“. „Rot-Grün hat jahrelang die Augen vor Integrationsproblemen verschlossen. Für die ÖVP Wien ist klar: Wir haben Null Toleranz für türkischen Nationalismus und rot-grüne Ignoranz in Wien“, so der Stadtrat. Der Trägerverein Nokta und der ATIB-Kindergarten dürften keine Steuergelder mehr erhalten und müssten geschlossen werden, so seine Forderung.

FPÖ über Höhe der Zuwendungen der Stadt erzürnt
„Fassungslos“ zeigte sich der geschäftsführende Landesparteiobmann der Wiener FPÖ, Johann Gudenus. Er verwies darauf, dass der Kindergarten - wie schon länger bekannt - 227.000 Euro an Förderungen von der Stadt erhalten hat. „Ein Kindergarten, der in seinem Bildungsprogramm die Bedeutung des Türkentums und des Islam betont, hat keinerlei Ansprüche auf öffentliche Förderung“, so Gudenus.

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