Das freie Wort

Hirschers Comeback

Marcel Hirscher steigt also wieder in den Ski-Zirkus ein. Zwar darf er aufgrund mangelnder Punkteanzahl vorerst nur in FIS-Rennen starten, muss also damit Punkte sammeln, um dann mit vorerst sehr hoher Startnummer in Weltcup-Rennen starten zu können. Warum tut er sich das an? Nun, für mich war Hirscher nicht nur einer der besten, sondern vor allem auch einer der intelligentesten Skisportler. Es ist ihm ja auch in Zusammenarbeit mit einem bekannten Sponsor und Partner gelungen, eine neue Ski-Marke unter dem Namen Van Deer zu erzeugen. Das Problem, die Marke ist bis dato ziemlich unbekannt, da diese „Brettln“ im Rahmen von Weltcuprennen von den Fahrern scheinbar nicht beworben werden dürfen und das Markenzeichen Van Deer auf den Skiern nicht aufscheinen darf. Siehe z. B. Kris Kristoffersen. Nun, jetzt zeigt sich aber wieder die hohe Intelligenz von Hirscher: Er startet für Holland, da seine Mutter Holländerin ist. Und damit entpuppt sich sein Vorhaben für mich ausschließlich als geniale Marketing-Strategie. Zigtausende Holländer kommen jährlich nach Österreich zum Skiurlaub. Ein enorm wichtiges Käuferpotenzial für Van-Deer-Ski. Weiters darf Hirscher jetzt das auf seinem Rennski angebrachte Van-Deer-Logo in die TV-Kameras halten. Und da ist es egal, ob bei FIS-Rennen oder bei vielen anderen zu erwartenden Auftritten. Und Hirscher wird nicht zuletzt aufgrund seiner tollen Sportergebnisse und seines extremen Bekanntheitsgrads für die Medien immer im skisportlichen Mittelpunkt stehen. Für mich geht es also bei seinem winterlichen Restart nicht so sehr um weitere Erfolge im Skisport, sondern eher um eine exzellente Marketingstrategie, eine aggressive Vermarktung seiner Skimarke Van Deer und schlussendlich natürlich auch ums Geld. Beispiele gefällig: Schumacher, Lauda etc.

Christian Grohmann, Wien

Erschienen am Sa, 5.10.2024

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