Ein neuer Minister muss natürlich, schon um sich vom Vorgänger zu unterscheiden, von sich reden machen. Der eine macht’s mit der Frisur, der Minister für Gesundheit und Tierschutz sorgt mit einem Vorstoß für das Verbot von Fiakerpferden für Aufmerksamkeit. Selbstverständlich; man kann das Nutzen von Pferden als Arbeitstieren zwiespältig sehen, andererseits gibt es da sicherlich weit dringlichere Baustellen. Pferde oder auch Ochsen als Arbeitstiere waren für uns Ältere prägend, sie gehörten zu den ansässigen Bauern und Weinhauern wie das Amen zum Gebet. Teure Maschinen waren in den eher klein strukturierten Betrieben nur selten zu finden. Die Amischen und ähnlich lebende Gruppierungen in Amerika lehnen jedwede Technik ab und sind auf die Arbeitstiere angewiesen. Diese Tiere werden jedoch schon wegen ihres Wertes und ihrer Unverzichtbarkeit bestens gepflegt, tierärztlich betreut und gehören quasi, abseits jeder romantischen Vorstellung, zur Familie. Nun, die Zeit bleibt nicht stehen, und die Pferde in der Stadt und auch die Arbeitstiere auf dem Land sind bestenfalls noch der Nostalgie bzw. dem Tourismus geschuldet. Nichtsdestotrotz gibt es bei Weitem Schlimmeres in der Tierhaltung, man muss nur einen Blick in nicht wenige Schweineställe, in gruselige Hühneraufzuchtanstalten, zur permanenten Rinderanbindehaltung und auf die unnötigen qualvollen Tiertransporte werfen; da hätte der Herr Minister ein weites Betätigungsfeld. Die 2016 stattgefundene Novellierung bezüglich der Fiaker dürfte fürs Erste ausreichend sein, und es wird der Tag kommen; dann wird auch das Pferd als Arbeitstier Geschichte sein, und das ist gut so. Aber wie gesagt, bis dahin gäbe es noch jede Menge dringlichere Maßnahmen zu setzen und grausameren Umgang mit unseren Mitgeschöpfen auszumerzen. Nur zu Herr Minister, so könnten sie nachhaltig berühmt werden.
Eva Schreiber per E-Mail,
Erschienen am Fr, 27.5.2022
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