Mit großem Interesse habe ich das von „Krone“-Redakteur Zavarsky geführte Interview mit Afghanistans Botschafterin Manizha Bakhtari gelesen. Auch wenn die Taliban großspurige Versprechen zu Frauenrechten, Straferlässen und Frieden angekündigt haben, überwiegt die Skepsis. Das äußerst brutale Vorgehen der Steinzeitislamisten im Pandschir-Tal zeigt einmal mehr, dass ihnen nicht zu trauen ist. Trotzdem muss meiner Ansicht nach versucht werden, mit den Taliban zähneknirschend in Verhandlungen zu treten, um herauszufinden, ob und wie ihre verblüffenden Ankündigungen auch in Taten umgesetzt werden könnten. Die Kraft der Diplomatie könnte hier der Schlüssel zum Erfolg sein, denn die Taliban wollen ihre Macht nach dem Sturz 2001 bestimmt nicht nochmals verlieren. Eine weitere Chance besteht auch darin, dass die Taliban dringend Geld und wirtschaftliche Kooperation benötigen. Kabul hat sich mittlerweile zu einer Großstadt mit über vier Millionen Einwohnern entwickelt. Wenn die Taliban die überwiegend sehr arme Bevölkerung nicht mehr mit Nahrung versorgen können, werden die Afghanen sie fallen lassen. Kluge Verhandlungen sind daher das Gebot der Stunde. Mit den Taliban nicht zu reden ist auch in Anbetracht der besorgniserregenden Lage der afghanischen Frauen und Minderheiten keine Lösung.
Ingo Fischer, Lavamünd
Erschienen am So, 12.9.2021
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